Kleve Historischer Brunnen in neuem Gewand

Kleve · Nach vielen Monaten umfangreicher Restaurierung und Rekonstruktion ist die 106 Jahre alte Brunnenanlage wieder der antike Blickfang im Garten des B.C. Koekkoek-Hauses.

 Mit strahlend weißem Sandstein und den makellosen Skulpturen ist der historische Brunnen Hauptbestandteil der Gartenkulisse.

Mit strahlend weißem Sandstein und den makellosen Skulpturen ist der historische Brunnen Hauptbestandteil der Gartenkulisse.

Foto: Gottfried Evers

Ein wenig versteckt hinter einer großen Steintreppe, inmitten von Sträuchern, leicht bedeckt vom frisch herabgefallenen Laub der Bäume - der historische Brunnen bietet einen einzigartigen Blick auf die Naturidylle des großen Gartens hinter dem B.C. Koekkoek-Haus. Erbaut im Jahr 1909 war die Anlage, die nach italienischem Vorbild konzipiert und mit ihren geschwungenen Formen an den Jugendstil angelehnt ist, seither Zentrum des Gartenensembles und beliebtes Fotomotiv für Touristen. Doch die vielen Jahrzehnte hatten ihre Spuren hinterlassen.

Der Brunnen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge einer Erweiterung des Koekkoek-Hauses durch den Arzt Hans van Ackeren errichtet. Sein Enkel, der Architekt Werner van Ackeren, bewohnt heute das Nachbarhaus. "Eine umfassende Restaurierung konnte nicht weiter aufgeschoben werden", sagt er. Dank großzügiger Fördergelder wurde der Brunnen in den letzten Monaten komplett repariert, teils sogar rekonstruiert. Jetzt strahlt der weiße Sandstein im Sonnenlicht, das in den Garten fällt. Auch die beiden Skulpturen antiker Götter auf ihren Sockeln - links Silen, der Gott der Felder, rechts Diana, Göttin der Jagd - blicken mit makellosem Gesicht in die Natur hinaus.

Zuständig für die Reparaturen war Maler Gerhard Kersten, dessen Betrieb bereits im November vergangenen Jahres mit den Vorarbeiten begann. "Die Anlage wies erhebliche Frostschäden und mehrere Risse auf", sagt er. "Auch der Wuchs der umliegenden Sträucher und Bäume hat dem Brunnen schwer zu schaffen gemacht." Vor rund sieben Jahren sei der Brunnen schon einmal oberflächlich saniert worden. "Allerdings mussten wir dieses Mal wesentlich aufwendiger arbeiten, damit die Anlage für einen möglichst langen Zeitraum so schön aussieht". Nachdem sämtliche Putzschäden beseitigt waren, versiegelten die Maler den Brunnen mit einem robusten Kalk-Anstrich, der Regen und Schnee über lange Zeit standhalten kann. Anschließend wurde der Bereich rund um die Brunnenanlage großzügig abgegraben, damit Regenwasser ablaufen und am Mauerwerk keinen Schaden verursachen kann.

Insgesamt hat die Restaurierung rund 6000 Euro gekostet. 5000 Euro wurden von der NRW Stiftung beigesteuert. "Es ist uns wichtig, dass diese historischen Bauwerke der Nachwelt möglichst lange erhalten bleiben und die Bevölkerung davon profitieren kann", sagt Regionalbotschafter Armin Huber. Damit das Erscheinungsbild möglichst lange makellos bleibt, kümmert sich eine zehnköpfige ehrenamtliche Gartengruppe um die Pflege. "Der Garten und die Brunnenanlage bieten eine einzigartige Atmosphäre", sagt Ursula Geisselbrecht-Capecki, Künstlerische Leiterin des B.C. Koekkoek-Hauses. "Der Brunnen könnte zukünftig als Kulisse für Hochzeiten oder andere Feiern dienen." Außerdem beabsichtige das Haus, seinen Garten im nächsten Jahr bei der Aktion "Offene Gartenpforte" zu präsentieren. "Die Menschen sollen das hier sehen", sagt Geisselbrecht-Capecki. "Schließlich ist unser Garten eine Oase mitten in der Stadt."

(RP)
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