Volksbank Kleverland Präsentiert Die Kindergartenserie "das Geld" (folge 8) Woher kommt der Name Sparschwein?

Kleve · Trotz Sparbuch, Kinderkonto und Internet-Banking: Noch immer dürfte es in jeder Familie mindestens ein Sparschwein geben. Wichtigstes Merkmal: der Schlitz auf dem Rücken. Hingegen sind die Tierart und das Material nicht so wichtig.

KLEVErland Oma sagt, ein richtiges Sparschweinchen ist rosa, aus Porzellan und hat einen Schlitz auf dem Rücken. Wenn es voll ist, zerschlägt man es mit einem Hammer. Oder man weiß noch, wo das Schlüsselchen ist, mit dem man den Verschluss am Schweinebauch öffnen kann. Wenn Hannah aber überlegt, wie lange es gedauert hat, bis ihr "Sparschwein" wirklich voll war, ist sie doch froh, eine andere Art von Spardose zu haben. Denn den Schlüssel hätte sie nach mehr als einem Jahr niemals mehr gefunden, und so ein süßes Tierchen einfach kaputt hauen - nein! Hannah hat ein Bärchen aus Kunststoff. Dessen Gummi-Pfropf am Bauch ist so locker, dann man ihn mit einer Gabel einfach herausdrücken kann.

Aber trotzdem: Warum heißt das Sparschwein eigentlich Sparschwein? An einem langen langweiligen Nachmittag haben Hannah und ihre Eltern darüber mal nachgedacht und ihre Ergebnisse gesammelt. Mama hat sogar ein Bedeutungswörterbuch zur Hand genommen und Papa im Computer nachgesehen. Hannah setzte wieder einmal auf Oma und auf ihre eigene Fantasie. Alles zusammen war ganz schön ergiebig.

Am ländlichen Niederrhein gibt es viele Schweine, und Hannah weiß, dass einige Bauern sich mit der "Schweinemast" beschäftigen. Das heißt, sie füttern die jungen Tiere mit reichlich Kraftfutter, so dass sie schnell wachsen und - so ist das eben mit Nutztieren - schlachtreif werden. "Schlachtreif" ist dann eben auch das Sparschweinchen, wenn es voll bis oben hin ist. Oma behauptet, am Geräusch, das ein Sparschwein beim Schütteln macht, könnte man auch den Charakter des Besitzers erkennen. Wenn ein helles Klingeln zu hören ist, ist nur wenig drin in dem Sparschwein - der Besitzer gibt sein Geld wohl lieber schnell aus. Wenn es hingegen dumpf poltert, dann ist ordentlich was drin in dem Gefäß, und es dürfte einem genügsamen, "sparsamem" Menschen gehören. Mama kam noch mit dem Begriff "Glücksschwein" an und mit der Behauptung, Schweine seien auch Symbole für Fruchtbarkeit. Was das ist, weiß Hannah so ungefähr, seit sie auf dem Kinder-Bauernhof mal gesehen hat, wie viele Ferkelchen da an den Zitzen der Mutter hingen. Ziemlich viele nämlich. Dass Schweine nützlich sind, wird jeder, der Fleisch mag, zugeben. Und sie fressen alles, was sie kriegen. Übertragen aufs Sparschwein heißt das: Vom 1-Cent-Stück bis zu den größten Scheinen ist ihnen alles recht. Was aber auch für das Bärchen von Hannah, für das bunte Spar-Haus ihres Freundes Tom oder die alte Zigarrenkiste gilt, die Mona von ihrem Uropa hat. Hauptsache, es passt Geld rein und wieder raus.

(RP)
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