Kleve Hier kocht der Käpt'n selbst

Kleve · Ehepaar de Swart pendelt mit "De Duffelt" seit drei Jahren zwischen Millingen und Kleve - und hat große Pläne. Neben einer besseren Einbindung in das Klever Tourismus-Angebot träumt es von einem Party-Boot auf der Spoy.

"Ich bin schon auf dem Schiff geboren. Ohne Wasser könnte ich gar nicht leben." Hans de Swart, Kapitän des Fahrgastschiffes "De Duffelt", fährt jetzt seit bald 60 Jahren über die Flüsse Europas. Seine Frau Miriam de Swart-Remy steht ihm dabei seit 33 Jahren zur Seite, "obwohl ich eigentlich von einem Bauernhof komme", wie sie lachend eingesteht.

Seit nunmehr drei Jahren fahren sie mit dem kleinen Ausflugsdampfer zwischen Millingen und Kleve hin und her. Bis zu 160 Ausflügler finden auf dem Sonnendeck und im Salon mit Blick auf das Wasser Platz - und bei Feiern bewirtet das rührige Paar hier 80 bis 90 Gäste: "Das Catering machen wir selbst", sagt Miriam. Und zwar alle beide, denn Kochen ist neben der Schifffahrt die zweite Leidenschaft ihres Mannes.

Ansonsten sind die Aufgaben in dem Zwei-Personen-Betrieb klar verteilt: Hans hält als Kapitän das Schiff auf Kurs, Miriam achtet darauf, dass Buchhaltung und Belegungsplan nicht aus dem Ruder laufen. Lange Jahre haben sie mit einem Lastschiff Frachten über Donau, Rhein und Neckar gefahren, jetzt freuen sie sich über ihre "lebende Ladung".

Beide kümmern sich gern um ihre Gäste, egal ob groß oder klein, und sind immer für ein Schwätzchen auf Deutsch oder "Nederlands" zu haben. Eine Feier kann dann auch schon mal bis in die frühen Morgenstunden gehen. "Das sind wir gewohnt", schmunzelt Hans de Swart.

Kooperationen und große Pläne

Das Verhältnis zu den anderen Personenschiffern in Nimwegen, Emmerich und Rees ist sehr gut, wie beide betonen. Man denke sogar über eine Kooperation mit dem größeren Rheinschiff "Stadt Rees" nach. Auch Gespräche mit Busgesellschaften und Klever Gastronomen nehmen Fahrt auf, berichtet der Kapitän.

Mit der Stadt Kleve und der lokalen Wirtschaftsförderung ist das "seetüchtige" Ehepaar ebenfalls in Kontakt. So freuen sie sich, dass die Briener Schleuse inzwischen von 10 bis 19 Uhr schiffbar ist. Diesen Wunsch hatten der Käpt'n und seine Frau im letzten Jahr auch gegenüber der RP geäußert - die Stadt reagierte umgehend.

Der Anleger

Auch einen Anleger am Spoykanal auf Höhe des Draisinen-Bahnhofes hat die Stadt angelegt — doch leider stellte sich heraus, dass die Spoy noch zu wenig Tiefgang hat. Die "Duffelt" lief auf Grund. Deshalb legt sie zur Zeit 500 Meter weiter an. De Swart hofft aber, dass er bald den eigentlich vorgesehenen Anlegeplatz wieder nutzen kann.

Wenn der Spoykanal dann wieder schiffbar ist, könnten die de Swarts sich vielleicht auch einen weiteren Traum erfüllen. "Wir würden gerne ein Party-Boot aufmachen, das in Kleve vor Anker liegt. Das wäre doch vor allem für die Studenten in Kleve toll."

(RP)
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