Hilden/Haan Taxi-Tarif bleibt – vorerst

Düsseldorf · Die Unternehmer in Hilden und Haan klagen über die hohen Spritpreise, haben aber noch keine Fahrpreiserhöhung beantragt. Dann würden noch mehr Fahrgäste wegbleiben, fürchten sie.

Seit der letzten Tarif-Erhöhung zum 1. Januar 2006 sind die Spritpreise um 23 Prozent gestiegen. Die Versicherungen auch. „Momentan liegt mir kein Antrag der Taxi-Unternehmer auf eine Tariferhöhung vor“, erklärt Arno Klünner, für die Personenbeförderung zuständiger Sachbearbeiter im Straßenverkehrsamt des Kreises Mettmann. In diesem Fall würden alle Taxi-Unternehmen im Kreis befragt werden.

Viele kurze Fahrten

Wolfgang Meessen, Vorsitzender der Taxi-Zentrale Hilden, will per Rundbrief eine Stellungnahme von den Kollegen einholen. Eine starke Verteuerung der Kurzstrecken, wie in Düsseldorf, kommt für ihn nicht in Frage, weil sie in einer kleinflächigen Stadt wie Hilden das Gros der Fahrten ausmachen. „Jede Erhöhung führt zu einem Rückgang des Fahrtaufkommens“, hat Taxiunternehmer Olaf Kapell festgestellt: „Hier können die Leute leicht auf das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz umsteigen.“

Dem Gewerbe gehe es ohnehin nicht gut, sagt Klünner. Deshalb sei die Zahl der Konzessionen in Hilden (39) und Haan (16) seit Jahren unverändert. Der Kreis vergibt sie abhängig von der wirtschaftlichen Lage. Selbst die günstige Anbindung an Messe und Flughafen nutze den Taxi-Unternehmern nur wenig. „Die Düsseldorfer Taxen, die die Leute in unsere Hotels bringen, holen sie auch wieder ab“, berichtet die Haaner Unternehmerin Monika Cuozzo: „Da kommen wir nicht zwischen.“ Schwer hätten die Unternehmer auch mit der Konkurrenz aus den umliegenden Städten zu kämpfen, sagt ein Mitarbeiter der Taxi-Zentrale Haan. „Die können außerhalb ihres Pflichtfahrgebiets den Tarif beliebig festlegen, wir nicht.“ Abschaffen, fordert er deshalb.

Konkurrenz durch Mietwagen

Findige Unternehmer wie Monika Cuozzo schaffen sich daher zusätzlich zu ihrer Taxi-Konzession einen Mietwagen an, der kein öffentliches Verkehrsmittel ist und daher nur einen Wegstreckenmesser und nicht die übliche Taxi-Ausstattung (Schild, Elfenbeinfarbe) hat. „Aber hier kann ich die Preise frei verhandeln,“ sagt sie. Die Fahr-Aufträge für den Mietwagen werden ihr allerdings nicht durch die Taxi-Zentrale vermittelt, die darf sie nur an ihrem Betriebssitz entgegennehmen. Als lästige Konkurrenz wird sie dennoch empfunden. Bisher hat nur einer der Unternehmer die Konsequenz aus den hohen Spritpreisen gezogen und ist auf ein Erdgasfahrzeug umgestiegen.

(RP)
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