Hilden Pfarrgemeinde ist im Umbau

Hilden · Die katholische Pfarrgemeinde hat bei der Stadt eine Bauvoranfrage zur Sanierung des Pfarrsaales St. Nikolaus eingereicht. Dabei hatte doch das Erzbistum vor Jahren den Saal doch mit Blick auf das Raumprogramm der Gemeinde für entbehrlich gehalten.

 Als Pfarrer Reiner Nieswandt das

Als Pfarrer Reiner Nieswandt das

Foto: Anja Tinter

Die katholische Pfarrgemeinde hat bei der Stadt eine Bauvoranfrage zur Sanierung des Pfarrsaales St. Nikolaus eingereicht. Dabei hatte doch das Erzbistum vor Jahren den Saal doch mit Blick auf das Raumprogramm der Gemeinde für entbehrlich gehalten.

Nieswandt Die Gruitener Pfarre hatte sich damals bewusst für den Erhalt des Pfarrsaales entschieden. Gemeindesäle sind auch Integrationspunkte, die die Menschen zusammenführen. Die Prüfung unseres Vorhabens durch die Stadt wird aufzeigen, wo es Probleme gibt. Dafür können dann Lösungen gefunden werden.

2013 wird es — im übertragenen Sinn — mit der Fusion der beiden heutigen Pfarrgemeinden eine weitere Baustelle geben. Wie ist da momentan der Stand der Dinge?

Nieswandt Beide Kirchenvorstände hatten die Fusion einstimmig beschlossen und die Namenswahl für die neue Gemeinde ausdrücklich dem Erzbischof überlassen. Der hat entschieden, dass die größere die namensgebende Gemeinde sein soll. Danach heißt die neue Pfarre "St. Chrysanthus und Daria Haan". St. Nikolaus wird ab 1. Januar nicht mehr Pfarr-, sondern Filialkirche sein. Ich weiß, dass das für manche Gruitener bitter ist. Deshalb haben wir in der Kirche ein Gedankenbuch ausgelegt. Darin können die Menschen mit Blick auf das Ende der juristischen Eigenständigkeit ihre Gedanken, Empfindungen oder Trauer notieren.

Was wird mit dem Buch nach dem Jahresende 2012 geschehen?

Nieswandt Wir werden es gut aufbewahren und sicher immer wieder Ausschnitte lesen und uns Gedanken machen darüber, was war oder was wir initiieren müssen. Denn das gemeindliche Leben hängt von Glauben, Engagement und der Tat ab. Gebäude sind da zweitrangig. Ich bin dankbar, dass es keine massiven Widerstände gegen die Fusion gegeben hat. Für die Haaner Gemeinde wird sich nicht viel ändern. Die Gottesdienstzeiten bleiben bestehen. Die Fusion ist vor allem eine Entlastung bei der Verwaltungsarbeit. So wird es statt zwei Kirchenvorständen und einem Kirchengemeindeverband künftig nur noch einen Kirchenvorstand neben dem gemeinsamen Pfarrgemeinderat geben.

Die bisherige Filialkirche Maria vom Frieden an der Hochdahler Straße wird aufgegeben. Sind die Überlegungen, nach dem Abriss einen neuen Kindergarten zu bauen, schon konkreter geworden?

Nieswandt Die Profanierung ist vom Priesterrat beschlossen worden. Das Erzbistum hat nach dem Abriss der Kirche einen Kindergarten-Neubau vorgeschlagen. Mehrere Investoren haben ihr Interesse bekundet. Je nach Architektenmodell wäre ein Kindergarten mit drei oder vier Gruppen möglich. Ich könnte mich mit einer viergruppigen Einrichtung anfreunden.

Wann wird es erste Pläne zu sehen geben?

Nieswandt Ich habe mich in Köln beim Erzbistum dafür eingesetzt, dass man im Herbst der Stadt eine erste Grobplanung vorlegen kann. Ich denke, dass das Projekt unter finanztechnischen Gesichtspunkten für alle Seiten etwas Gutes ist. Der Investor könnte den Kindergarten vermieten und weitere Wohnungen vermarkten. Die Stadt braucht dringend Kindergartenplätze und müsste sich an den Betriebskosten für die dritte und vierte Gruppe beteiligen. Wir hoffen da auf eine breite politische Mehrheit.

Sie sind jetzt seit gut eineinhalb Jahren Pfarrer in Haan. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus?

Nieswandt Es ist eine Menge bewegt worden in dieser Zeit. Wir haben die Fusion der Pfarren auf den Weg gebracht, ein Pastoralkonzept entwickelt, die Profanierung von Maria vom Frieden erreicht, die St. Nikolaus-Kirche renoviert, das Pfarrsaalprojekt diskutiert, die Kirchenmusik auf ein neues Fundament gestellt und schultern gerade die Orgelsanierung. Nicht zu vergessen: In dieser Woche beginnt der Umbau im Kindergarten St. Chrysanthus und Daria. Ich fühle mich von den Menschen in der Gemeinde getragen und unterstützt. Bisher habe ich die Gemeinde nicht als schwierig erlebt, wie ich das im Vorfeld meiner Amtsübernahme immer wieder gehört habe.

Ralf Geraedts stellte die Fragen.

(RP/ac)
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