Mit ihrer Ausstrahlung und fröhlichen Herzlichkeit sorgte die Lachtrainerin aus Kamp-Lintfort dafür, dass die Besucher ihre eigenen froh machenden Instrumente entdeckten und summte zur Einstimmung die "Ode an die Freude" mit ihnen. Sie erklärte die Wissenschaft des Lachens, die Gelotologie (von griechisch "gelos", das Lachen), und dass eine Minute Lachen in etwa 45 Minuten Entspannung bedeutet.

"Jede Zelle des Körpers ist glücklich, wenn Sie mitlachen", betonte die Trainerin. Allerdings machte Heide Marie Wahl gleich zu Beginn der Veranstaltung auf die möglichen Nebenwirkungen aufmerksam: "Der Überernst geht flöten, man kann sich nicht mehr ärgern, und man kann nicht mehr so oft krank feiern, weil das wegen Gesundheit ausfällt." Lachen ist nach ihrer Meinung ebenso Endorphin fördernd wie Singen, Tanzen und Joggen.

Die Übungen gefielen dem Publikum, und somit erfolgte eine lebhaft lustige Beteiligung beim Lippenflattern, Treckerlachen oder der Kuss- und Lachübung, die den Kiefer als meist verspanntesten Muskel des Körpers lockern sollte. Zwischendurch gab Wahl Witze zum Besten, wie sie in großartigen Kabarettprogrammen vorkommen: "Was ist das Gute am Alter? Wenn man beim Zähneputzen flöten kann."

Im Laufe des Abends ging es zudem um das alltagstaugliche Trink-lachen, bei dem man zwei imaginäre Gläser mit Kribbelfreude und Lebenslust ineinander gießt und als Glückshormon-Cocktail mit einem Lachen in sich hineinschüttet. Das "vorbeugende" Lachen stellte sich als Wortspielerei insofern heraus, dass man während des Vorbeugens des Oberkörpers lachen sollte.

Blamieren genießen

Zu den Hausaufgaben gehörte für Heide Marie Wahl: "Jeden Tag mindestens einmal blamieren und das auch genießen." Und wenn eine Minute Lachen tatsächlich für 45 Minuten Entspannung sorgt, hatte in diesen zwei Stunden jeder gleich für eine ganze Woche vorgesorgt.