Goch Plänen Leben einhauchen

Goch · Denny Mohr (33) aus Goch hat mit "Visent" den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Natürlich kam zuerst alles anders als geplant – doch jetzt mag er das Leben als Einzelkämpfer und stellt täglich neue Objekte in 3D dar.

 Der Gocher Denny Mohr ist Spezialist für die Erstellung von 3

Der Gocher Denny Mohr ist Spezialist für die Erstellung von 3

Foto: GOTTFRIED EVERS

Denny Mohr (33) aus Goch hat mit "Visent" den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Natürlich kam zuerst alles anders als geplant — doch jetzt mag er das Leben als Einzelkämpfer und stellt täglich neue Objekte in 3D dar.

Das Papier in der linken Schreibtischecke türmt sich hoch. "Ein gutes Gefühl", findet Denny Mohr, "daran erkenne ich, wie viel Arbeit schon geschafft ist." Denn davon hat der 33-jährige Unternehmer aus Goch eine ganze Menge. Seit rund vier Jahren ist er unter dem Dach seiner Firma "Visent" in der 3D-Visualisierung vorrangig für den Messebau unterwegs — und baut Modelle von entworfenen Objekten am Computer.

Das kann ein Haus sein, welches der Architekt dem Kunden gerne als 3D-Objekt präsentieren möchte, ebenso wie ein Messestand oder Möbelstück. Das, was schlussendlich aussieht wie ein Foto, ist auf Basis von Zeichnungen und Plänen am PC erstellt worden — "das funktioniert mit dem gleichen Programm, mit dem auch Kinofilme produziert werden", erklärt der diplomierte Designer.

Wie er dazu kam? Eigentlich auf Umwegen. Denn zunächst absolvierte Denny Mohr, der vor 22 Jahren von Rügen an den Niederrhein gezogen ist, eine Ausbildung zum Raumausstatter. Im Anschluss machte er sein Fachabitur mit Schwerpunkt Design am Krefelder Glockenspitz, um dann das Objektdesign-Studium an der ebenfalls dort beheimateten Fachhochschule aufzunehmen. "Die Ausrichtung ist sehr handwerklich — man lernt, Objekte zu entwerfen, Alltagsgegenstände wie beispielsweise Möbel oder Autos, und diese 3-dimesional darzustellen", so Denny Mohr. Doch nach dem Studium kam alles anders: Eine Festanstellung in der Region war für den Objektdesigner nicht in Sicht. "Vor knapp fünf Jahren habe ich mich dann selbständig gemacht und wollte zunächst Möbel für Privatleute und Firmen entwerfen", schildert er die Anfänge. Doch dann kam der Messebau als neues Standbein hinzu.

Heute lassen Architekten ihre Pläne von ihm für Kunden in 3D fotorealistisch darstellen. Darüber hinaus nutzen viele Unternehmen diese Form der Präsentation für Werbezwecke oder bei der Entwicklung von Prototypen. Sein Schwerpunkt ist das Entwerfen von Messeständen — fernab des ursprünglich handwerklich ausgerichteten Raumausstatters. Dennoch: "Ich bin sehr gerne Einzelkämpfer, weil ich es mag, alleine zu arbeiten und meine Zeit frei einteilen zu können", sagt er, "das entspricht einfach meiner Art". Den eigenen Rhythmus finden und Projekte so lange bearbeiten, bis sie ihm gefallen. Schon Opfer für die Selbstständigkeit gebracht? "Oh ja", antwortet er kopfnickend, "die eine oder andere Wochenend- und Nachtschicht...". Auch die gehören dazu.

(kare)
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