Yoga und Tai Chi Entspannende Bewegung in der Nierswelle

Sie haben beide die Einheit von Körper und Geist zum Ziel und liegen im Trend. Grund genug für Stadtmarketing und VHS die Sportarten auf Gochs Open-Air-Bühne zu holen.

Es ist, das betont Theo Reintjes gleich zu Beginn, "kein Kurs". Nein, das was am 9. Und am 30. Juni in der Nierswelle stattfinden soll, sind vielmehr "Mitmachangebote". Auf den Unterschied legt der Volkshochschul-Direktor in diesem Fall besonderen Wert. Denn das bedeutet zum einen, ganz praktisch, dass die Teilnehmer keine Gebühr zu zahlen haben, und zum anderen somit jeder, der einmal in die derzeitigen Trendsportarten reinschnuppern möchte, willkommen ist.

Yoga und Tai-Chi sind nämlich, daran besteht kein Zweifel, so beliebt wie nie zuvor. Unzählige Kursangebote gibt es in der Region, vor allem Frauen begeistern sich mehr und mehr für die indische und die chinesische Form der körperlichen Ertüchtigung. Jüngst erst feierte beispielsweise der "Yogaverein Goch" sein zehnjähriges Bestehen und kann inzwischen stolz auf mehr als 100 Mitglieder verweisen. Das Einzige, worüber sich die mehrheitlich Damen kritisch äußern, ist das Fehlen der männlichen Teilnehmer. "Das ist sehr schade, denn gerade die beruflich sehr eingespannten und gestressten Männer bemerken schnell, wie gut Yoga für sie ist", erklärt Christel Haffmanns, zweite Vorsitzende des Gocher Yogavereins.

Aber warum ist das so? Was steckt hinter Yoga und Tai-Chi? Per definitionem handelt es sich hierbei um eine "indische philosophische und religiöse Lehre" und um "eine im Kaiserreich China entwickelte Kampfkunst" (Quelle: Wikipedia). Yogaübungen verfolgen heute zumeist einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Geist und Seele in Einklang bringen soll - alles auf dem Weg zu Reinigung und Selbstvervollkommnung. Tai-Chi wird gerade in jüngerer Zeit häufig als System der Bewegungslehre oder der Gymnastik betrachtet, das der Gesundheit, der Persönlichkeitsentwicklung und der Meditation dienen kann. Der Kampfaspekt tritt demzufolge mehr und mehr in den Hintergrund. Was beide Angebote eint, ist demnach die Tatsache, dass der eigene Körper mit dem Geist in Harmonie gebracht werden soll - und das mittels gezielter Bewegungen und Haltungen.

Sport an außergewöhnlichem Ort

Dieser kleinste gemeinsame Nenner ist es denn auch, der die beiden Sportarten geradezu prädestiniert, sie auch einmal an außergewöhnlichen Orten zu praktizieren. Vielen sind sicher die Bilder aus China bekannt, in denen sich Abertausende Menschen allmorgendlich vor Arbeitsbeginn in den Parks versammeln, um gemeinsam dem Volkssport Tai-Chi zu frönen. Zu sehen sind dort dann - auch das ein treffendes Bild - sowohl die älteren Mitmenschen als auch jene, die sich erst noch einfinden müssen und häufig die Bewegungen des Nachbarn nachahmen. So manchem der Teilnehmer geht es dort - wie beim modernen Yoga - dann auch weniger um die dahinterstehende Philosophie, sondern schlicht um eine entspannte und entspannende Form des Frühsports.

Und da der ungelenke Purzelbaum in der tristen Turnhalle out ist, erobern Sonnengruß und Schattenboxen nicht nur immer mehr Platz in der Freizeitgestaltung der Menschen, sondern auch Orte wie nun bereits zum zweiten Mal die Nierswelle. Ein Platz mitten in Goch, der aufgrund seiner geschwungenen Architektur und der Nähe zum fließenden Wasser schon selbst beinahe spirituell anmutet und somit bestens geeignet ist, um das sommerliche Vorhaben von kom.M, der Gesellschaft für kommunales Marketing, und der hiesigen VHS, zu beheimaten: Am 9. Juni werden hier einfache und effektive Tai-Chi-Übungen zum Mitmachen präsentiert, am 30. Juni dasselbe für Yoga-Interessierte. Sofern das Wetter mitspielt jedenfalls.

(RP)
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