Fußball Veerter Devise: Elf Freunde müsst ihr sein

Geldern · Fußball-Kreisliga A: Beim Bezirksliga-Absteiger SV Veert musste der neue Trainer Sven Kleuskens wieder eine Mannschaft formen.

 Die Schwarz-Gelben des SV Veert: (oben, v.l.): Servan Onat, Niels Honnen, Ramin Hamad, Max Oberheim, Jannen Pakiyanathan, Niklas Scholler, André Theunißen, Leon Frenzen, Louis Genego, (Mitte, v.l.): Heiko Stienen (TW-Trainer), Sascha Hoffmann, Süleyman Biter, Emre Ciftci, Philipp Arians, Simon van Gemmeren, Christian Böttcher, Manuel Hoppmanns, Oliver Weidemann, Sven Kleuskens (Trainer), (unten, v.l.): Wutthichat Phonyong, Azad Cengil, Philipp Elspaß, André van Well, Ali Özdemir, Nico van Bergen, Süleyman Cengil, Chonlakorn Phonyong.

Die Schwarz-Gelben des SV Veert: (oben, v.l.): Servan Onat, Niels Honnen, Ramin Hamad, Max Oberheim, Jannen Pakiyanathan, Niklas Scholler, André Theunißen, Leon Frenzen, Louis Genego, (Mitte, v.l.): Heiko Stienen (TW-Trainer), Sascha Hoffmann, Süleyman Biter, Emre Ciftci, Philipp Arians, Simon van Gemmeren, Christian Böttcher, Manuel Hoppmanns, Oliver Weidemann, Sven Kleuskens (Trainer), (unten, v.l.): Wutthichat Phonyong, Azad Cengil, Philipp Elspaß, André van Well, Ali Özdemir, Nico van Bergen, Süleyman Cengil, Chonlakorn Phonyong.

Foto: Heinz Spütz

Veert Mag sein, dass sich Trainer Sven Kleuskens die Arbeit bei seinem neuen Verein SV Veert leichter vorgestellt hat. Zum Ende der Vorbereitung, mit etwas zeitlichem Abstand zu seinen ersten Tagen in Veert, sagt er: "Diese Arbeit ist eine riesengroße Herausforderung." Und für all diejenigen, die glauben, der neue Mann in Veert würde dabei der Verzweiflung nahe sein, schiebt Kleuskens den Satz hinterher: "Dabei kann man eigentlich nur gewinnen."

Bevor man die Fortschritte des SV Veert in der Kleuskens-Zeit beschreibt, muss noch ein Blick in die alte Spielzeit sein. Die Saison 2014/15 beendete der SV Veert als Absteiger aus der Bezirksliga. Im Abstiegskampf kippte bei den Schwarz-Gelben die Stimmung. Trainer Marcus Frey musste zum Ende der Winterpause gehen, sein Nachfolger Horst Frenzen konnte in der Rückrunde das Ruder auch nicht mehr herumreißen. Die Veerter stiegen ab, weil sie sich nicht mehr als eine Einheit präsentiert hatten. Das unschöne Wort "Grüppchenbildung" gehörte in Veert zur Tagesordnung. Kleuskens blickt zurück, als er schon als Trainer zugesagt hatte. Sein erstes Urteil: "Bis zum 7. Juni 2015, dem letzten Spieltag der alten Saison, war das keine Mannschaft."

Für den neuen Trainer war also Groß-Reinemachen angesagt. Mehrere Spieler haben den Verein verlassen. Aufbauend auf jenen, die geblieben sind, musste Kleuskens eine Einheit bilden. All zu viele sind nicht dazugekommen, was in den Augen von Kleuskens auch nicht verwundert: "Nach der alten Saison ist der SV Veert bislang nicht gerade attraktiv."

Gleich zu Beginn der Vorbereitung auf die Kreisliga A hat er seinen Spielern klar gemacht: "Es gibt keine Grüppchen, nur noch eine Mannschaft. Und es gibt keine Helden und keine Deppen mehr - nur noch Spieler." Das neudeutsche Wort "Teambuilding" bestimmte also Kleuskens' Programm. Dabei hätte er - der vielen Abgänge sei Dank - eigentlich schon mit dem rein personellen Aufbau einer Mannschaft genug am Hals.

Schnell hatte Kleuskens in der Vorbereitungsphase eine Sorge weniger: "Man merkt, dass die Jungs alle Bock haben. Und man spürt, dass viele darauf aus sind, etwas von dem, was in der alten Saison in die Brüche gegangen ist, wieder gut zu machen." So mache es "sehr viel Spaß", die Mannschaft zu trainieren, jubelt Kleuskens. Auch in Zahlen lässt sich die Laune der Spieler ausdrücken: "Zwölf Spieler bei einer Trainingseinheit war bislang das Minimum. Daran sieht man die Bereitschaft, dass viele wieder etwas gerade biegen wollen." Und: "Wir haben einen Mannschaftsabend mit 20 Leuten hinter uns. Der war also ausverkauft."

Ob das Vorhaben "Wiedergutmachung" gelingt, kann der Trainer noch nicht sicher sagen. "Ich weiß, dass in dieser Mannschaft Qualität steckt. Aber die muss eben noch bei jedem geweckt werden." Kleuskens meint, dass es noch eine Menge Zeit brauche, "um das aufzufangen, was in den vergangenen Monaten verloren gegangen ist".

Schließlich müsse vom Torwart bis zum Sturm alles neu gefunden werden. "Und dabei muss natürlich die Kommunikation noch besser werden", mahnt Kleuskens. Bei so vielen Baustellen könnte die Vorbereitung am besten noch etwas länger dauern. Auch wenn Kleuskens weiß, dass andere Liga-Konkurrenten schon weiter sind, sieht er in der aktuellen Situation auch etwas gutes: "Niemand hat uns auf der Rechnung. Das muss unsere Chance sein. Wir werden versuchen, Woche für Woche unseren Gegnern das Leben schwer zu machen. Wir werden tief stehen und schauen, was passiert. Auch wenn das leider dem System des 1. FC Köln ähnelt."

Langfristig ist es Kleuskens' Ziel, "irgendwie in der Liga zu bleiben". "Genauere Beurteilungen sind schwierig, weil nahezu alles neu ist", meint der Veerter Trainer weiter. So fällt ihm auch die Frage nach möglichen Aufstiegsaspiranten nicht leicht. Ebenso schwer ist für ihn die Antwort auf die Frage, welche Mannschaften der SV Veert hinter sich lassen könnte, um den Klassenerhalt zu schaffen. "Im Rennen um den Aufstieg traue ich dem SV Rindern etwas zu, und auch meinen alten Jungs von Viktoria Winnekendonk. Um den Rest habe ich mir noch gar keine großen Gedanken gemacht", gesteht Kleuskens und fügt an: "Ich konzentriere mich auf den SV Veert, und das ist mehr als genug Zeitaufwand."

(buer)
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