Erkelenz Harmonie und Hindernisse

Erkelenz · Die Tour de Jumelage von Erkelenz nach Hamburg war ein voller Erfolg. Die Hobbyradler erzählen von schönen Landschaften und gute Laune – und einer ordentlichen Summe, die am Ende für das Hospiz zusammengekommen ist. Auch wenn 925 Kilometer durchaus anstrengend waren.

Tour de Jumelage 2008
12 Bilder

Tour de Jumelage 2008

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Die Tour de Jumelage von Erkelenz nach Hamburg war ein voller Erfolg. Die Hobbyradler erzählen von schönen Landschaften und gute Laune — und einer ordentlichen Summe, die am Ende für das Hospiz zusammengekommen ist. Auch wenn 925 Kilometer durchaus anstrengend waren.

Was treibt einen Radfahrer zu Höchstleistungen an? Doping, würde man im Profisport vermutlich etwas höhnisch antworten. Die Teilnehmer der "Tour de Jumelage" haben andere Antworten: die Aussicht auf ein schönes Hotel, die gemütliche Runde mit netten Menschen am Abend — und vor allem das gute Gefühl, etwas Gutes zu tun. Zum neunten Mal machten die Hobbyradler jetzt ihre Benefizfahrt zugunsten des Erkelenzer Hospizes — alles in allem werden voraussichtlich über 22 000 Euro zusammenkommen, sagt Chef-Organisator Wolfgang Kurth erfreut. Einen Löwenanteil dieser Summe haben Erkelenzer Realschüler gesammelt.

Kaum Regentropfen

Die Radler führte ihre Fahrt, die nach der ersten Auflage in die französische Partnerstadt St. James den Namen "Tour de Jumelage", Partnerschaftstour heißt, in diesem Jahr über eine 925 Kilometer lange Strecke nach Hamburg. Nur ein paar vereinzelte Regentropfen, sonst viel Sonne, landschaftlich "absolut reizvolle" Etappen, nur ein kleiner Sturz mit ein paar blauen Flecken und eine große Harmonie unter den 18 Fahrern unter ihren Begleitern in den Autos — das Glück war mit den Hobbyradfahrern, erzählt Wolfgang Kurth. Und er schwärmt: "Deutschland ist fantastisch." Immerhin hat ihn die Tour de Jumelage schon kreuz und quer durch die Republik geführt — immer auf schönen Routen abseits der Hauptstraßen, ausgetüftelt von Gerd Helfer.

Dass die beste Streckenvorbereitung manchmal nichts nutzt, mussten die Erkelenzer allerdings auch auf dieser Fahrt feststellen. So zwang einmal eine Tagesbaustelle zum Improvisieren. Während die Autos einen großen Bogen schlugen, fuhren die Radler im Zickzack über Seitenstraßen und Wirtschaftswege (Kurth: "der Gerd Helfer hat die Straßenkarten ja im Kopf"). Dank Orientierungssinn und Handy traf man sich dann irgendwo im Feld wieder. Und als einmal ausgerechnet vor ihnen die Straße geteert wurde, legten die Erkelenzer eben eine Pause von 20 Minuten ein, bis der Weg wieder frei war. Der Stimmung tat das keinen Abbruch.

Die ausgesprochene Harmonie in der Gruppe erklärt sich Wolfgang Kurth auch mit der großen Leistungsdichte der Hobbyradfahrer. Natürlich zog sich das Feld mal auseinander, vor allem, wenn's bergauf ging. Aber selten musste einer den anderen mal zurufen "Wartet auf mich". Es habe sich inzwischen herumgesprochen, was für eine tolle Aktion die Tour sei, sagt Kurth stolz — er habe fast mehr Interessenten, als die Truppe noch vertragen könne. Im nächsten Jahr macht die Tour de Jumelage ihrem Namen wieder alle Ehre: Dann geht's zum Zehnjährigen nach St. James.

(RP)
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