Kreis Heinsberg „Kunden“ sind hochzufrieden

Kreis Heinsberg · Die Ergebnisse der großen Befragung von Bewohnern und Klienten der Seniorenheime und Pflegedienste im Kreis liegen vor. Die hohe Beteiligung freut den Kreis. Er hält das rundum positive Ergebnis für repräsentativ.

Allen Unkenrufen über die angeblich landesweiten Mängel in der Altenpflege zum Trotz: Die Seniorenheime und ambulanten Dienste im Kreis Heinsberg scheinen bestens aufgestellt. Diesen Eindruck vermittelt zumindest das Ergebnis der nun ausgewerteten Befragung von Bewohnern und Klienten dieser Einrichtungen sowie deren Angehörigen. Nahezu alle Antworten aus dem Fragenkatalog liegen in der Auswertung durch die Fachhochschule Münster auf einer Skala zwischen „sehr gut“ bis „sehr schlecht“ bzw. „immer“ und „nie“ nahe an der Note 1, allenfalls zwischen gut und sehr gut.

Zeitdruck des Pflegepersonals

Höchstnoten für die Altenheime im Kreis gab es bei Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit des Personals, Vertrauen bei der Medikamentengabe und Berücksichtigung der religiösen Einstellung. Etwas nach unten, freilich immer noch im überdurchschnittlichen Bereich, geht der Ausschlag bei der Frage, ob das Pflegepersonal genügend Zeit für persönliche Gespräche hat.

Auch bei den Ambulanten Diensten setzt sich die positive Grundtendenz fort. Die Zufriedenheit mit den Beratungs- und Versorgungsleistungen der Pflegedienste ist bei Klienten und Angehörigen hoch, resümieren die Auswerter. „Patienten und Angehörige waren sehr zufrieden mit der Freundlichkeit des Personals und der Berücksichtigung ihrer Wünsche und Bedürfnisse, die sie während ihrer Versorgung äußern können.“ Positiv bewerteten die Befragten auch, dass ihr Pflegedienst 24 Stunden erreichbar sei.

Weniger zufrieden waren die Teilnehmer der Umfrage mit der begrenzten Zeit, die das Pflegepersonal für persönliche Gespräche hat sowie mit den festgelegten Versorgungszeiten. Im Gegensatz zu den Altenheimen machte die studentische Projektgruppe unter Leitung von Prof. Märle Poser bei den Pflegediensten konkrete Verbesserungsvorschläge. So empfiehlt sie, die „hauswirtschaftlichen Versorgungsstrukturen“ zu verbessern, aber auch mehr Flexibilität bei den Versorgungszeiten.

Natürlich gehen die Pflegewissenschaftler auch der Frage nach, wie glaubwürdig und repräsentativ diese glanzvollen Ergebnisse sind. Die hohe Zahl teilnehmender Einrichtungen – 37 von 38 Seniorenheimen im Kreis und 31 von 32 Ambulanten Pflegdiensten – sowie die hohe Rücklaufquote der verteilten Fragebögen, die zwischen 70 und 80 Prozent bei den alten Menschen lege nahe, dass der gute Gesamteindruck repräsentativ sei.

So sah es gestern auf RP-Anfrage auch Norbert Vaaßen, Leiter des Amtes für Soziales und Senioren beim Kreis Heinsberg, das die Untersuchung mit anstieß und begleitete. „Die hohe Rücklaufquote stimmt mich optimistisch“, sagte Vaaßen. Er glaubt, dass bei allem Wohlwollen, das Bewohner und Angehörige „ihrer“ Einrichtung entgegenbringen, das Ergebnis realistisch ist. Aus einer niedrigen Rücklaufquote hätte man eher schließen können, dass viele sich scheuen, auch Kritik zu üben.

(RP)
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