MSV Duisburg Konsolidierung als Ziel

MSV Duisburg · Der MSV Duisburg zeigt sich attraktiv. Sogar zur Jahreshauptversammlung gestern Abend gab es lange Schlangen vor dem Meldeschalter im Business-Bereich der MSV. Prompt fing man eine Viertelstunde an.

Das ist der Vorstand des MSV Duisburg
8 Bilder

Das ist der Vorstand des MSV Duisburg

8 Bilder

Danach ging es dann durchaus zügig durch die Tagesordnung. Eine kleine Drohung lauerte im Hintergrund: Nach Mitternacht wird abgebrochen.

Der neue MSV-Vorsitzende Andreas Rüttgers mühte sich in der Zeit sichtlich um Harmonie, schwor die 500 Teilnehmer (davon 470 stimmberechtigte Mitglieder) auf Einmütigkeit und Einigkeit ein. Als Ziel nannte er die Konsolidierung der Finanzen. Geschäftsführer Roland Kentsch, kündigte für das am Samstag auslaufende Geschäftsjahr eine rote Zahl unterm Bilanzstrich an. Wie rot diese Zahl sein wird, sagte der Geschäftsführer des Profibetriebs jedoch nicht.

Auf Nachfragen aus dem Kreis der Mitglieder blieb Kentsch eher unkonkret. Sportdirektor Ivo Grlic sagte zwar, dass man gern wieder in die Bundesliga aufsteigen wolle. Aber einen konkreten Zeitpunkt, wann man wieder oben angreifen will, nannte er nicht. Der Ehrgeiz ist vorhanden, aber von der wirtschaftlichen Realität gezähmt.

Was auffiel: Der höfliche Umgangston bestimmte diese Jahreshauptversammlung. Es wurde viel gedankt, gern applaudiert und keinesfalls gestritten. Der Krach auf der Führungsebene im Herbst des vergangenen Jahres hatte offenbar einen fiesen Schrecken eingejagt. Da brauchte es Balsam aus dicken Tuben. Rüttgers sprach von einem "Infarkt" und von der Möglichkeit, dass der MSV aus der Kurve geflogen wäre. Eine Mahnung hatte Kentsch parat: Seit zwei Jahren sei er beim MSV tätig. In allen Gremien habe er seither mindestens drei Vorsitzende erlebt. Mehr Stetigkeit sei da gefragt.

Noch einiges zum Zahlenwerk: Kentsch, der als Geschäftsführer der Spielbetriebs-Gesellschaft auch zum vergangenen Jahr Bericht erstattete, sagte, dass das Lizenzierungsverfahren nicht besonders einfach gewesen sei. Er erklärte, dass der Umsatz in dieser Saison unter 20 Millionen Euro lag, während er im Jahr des Pokalfinals noch bei etwa 29 Millionen Euro lag und selbst im Jahr davor 21 Millionen zu Buche standen.

Einen Rückgang war auch bei den Zuschauerzahlen zu verzeichnen. Im Durchschnitt kamen 12.600 Besucher pro Spiel. Ein Jahr zuvor waren es 13.600 Gäste. Einige positive Bilanzen gab es auch: Der Verein hat nun 4355 Mitglieder. Vor 15 Monaten waren es 4001. Und der eigentliche Hauptverein ist wirtschaftlich gesund.

(kew)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort