Duisburg Kulturbeirat: wenig Geld, große Wirkung

Duisburg · Ganze 32 000 Euro ist der Etat des Duisburger Kulturbeirats groß. Dennoch kann mit dem vergleichsweise winzigen städtischen Haushaltsposten überraschend viel bewegt werden. Das jedenfalls wurde am Freitag bei einem Pressegespräch im Rathaus deutlich gemacht.

Gefördert wurden in diesem Jahr von dem Gremium, dem acht Ratsmitglieder, zwei Künstler und Ute Saalmann, Leiterin der Duisburger Kulturbetriebe, angehören, elf Projekte aus dem Bereich der bildenden Kunst, fünf aus dem Musikbereich, drei Theaterproduktionen, jeweils zwei Tanz- und Literaturprojekte sowie sechs spartenübergreifende Kulturaktivitäten.

Die Fördersummen bewegen sich zwischen 250 und 2500 Euro. Das sei zwar nicht viel, aber dennoch wirksam, sagte gestern Udo Vohl, Vorsitzender des Kulturbeirats. Der Kulturbeirat gebe niemals eine Vollfinanzierung, sondern stets nur eine Unterstützung. Da es meist um kleinere Projekte gehe, helfe aber oftmals auch ein kleiner Betrag.

Gefördert wurden in diesem Jahr vom Kulturbeirat beispielsweise das Konzert "Klagemauer" der Freien Kantorei, der Kunstmarkt in Ruhrort oder auch der Internetauftritt von KunstDU. Bei einem Kunstvorhaben hatten die Kulturbeiratsmitglieder zunächst Bedenken, ob es genehmigungsfähig ist: Ein Künstler bot sich an, die Rückseiten der Schilder für die Schifffahrt entlang des Rheins zu bemalen. Wider Erwarten hatte die zuständige Behörde keine Einwände. Die Künstleridee "Hummeln und Himmel" wurde Wirklichkeit.

Genauso wichtig wie die konkrete Geldsumme der jeweiligen Förderung sei das "Qualitätssiegel", das der Kulturbeirat durch seine Förderung beschere. Wer Geld vom Kulturbeirat bekommt, auch wenn es wenig ist, könne mit diesem positiven öffentlichen Votum auf andere Fördermöglichkeiten vom Land oder auch von privaten Sponsoren hoffen, berichtete Ute Saalmann.

Früher betrug der Etat des Kulturbeirats 64 000 Euro. Er sollte ganz gekappt werden. Die Kulturausschuss-Mitglieder setzten sich einvernehmlich dafür ein, dass zumindest die Hälfte des Etats erhalten bleibt. "Wir hoffen, dass der Kulturbeirat auch künftig unbürokratisch Kultur in der Stadt fördern kann", sagte Udo Vohl.

(RP)
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