Duisburg Tradition trifft Moderne

Duisburg · Ins Lehrerzimmer des Franz-Haniel-Gymnasiums in Homberg hat moderne Technik Einzug gehalten. Ein Flachbildschirm an der Wand zeigt aktuelle Informationen. Es wird sich viel unterhalten und ausgetauscht. Wer sich konzentrieren muss, geht einfach in den Arbeitsbereich hinter der Glastüre.

 Das Lehrerzimmer des Franz-Haniel-Gymnasiums ist recht weitläufig. Es ist vor allem ein Ort der Kommunikation, deswegen liegen kaum Arbeitsmaterialien herum. Stattdessen wird sich viel unterhalten, wie hier Lehrerin Maria Kipp mit dem kommissarischen Schulleiter Norbert Thummes.

Das Lehrerzimmer des Franz-Haniel-Gymnasiums ist recht weitläufig. Es ist vor allem ein Ort der Kommunikation, deswegen liegen kaum Arbeitsmaterialien herum. Stattdessen wird sich viel unterhalten, wie hier Lehrerin Maria Kipp mit dem kommissarischen Schulleiter Norbert Thummes.

Foto: Andreas Probst

Der wohl edelste Kaffeeautomat in einem Lehrerzimmer im Duisburger Westen steht im Franz-Haniel-Gymnasium in Homberg. Auf Knopfdruck bereitet das Gerät einen heißen Kaffee zu — und das auch noch aus frisch gemahlenen Bohnen.

Allerdings müssen die Lehrer dafür 30 Cent pro Tasse in den Geldschlitz werfen. "Früher hatten wir eine Kaffeekasse, aber das hat nicht so richtig geklappt, jetzt muss halt jeder sofort bezahlen", erklärt der kommissarische Schulleiter Norbert Thummes.

Die 30 Cent bezahlen die Lehrer gerne für ihren frischen Luxuskaffee. Seit einiger Zeit greifen vor allem die Lehrerinnen immer öfter zum noch etwas exklusiveren Latte Macchiato aus der Cafeteria, wo manch ein Lehrer auch auf das angebotene Mittagessen zurückgreift.

22 Klassenräume mit Smartboards

Der moderne Kaffeeautomat steht ein wenig sinnbildlich für die gesamte Schule, denn Hightech gibt es in dem altehrwürdigen Gebäude mit den hohen Decken an der Wilhelmstraße 25 reichlich. Insgesamt 22 Klassenräume sind mit so genannten Smartboards ausgestattet, das sind vollelektronische Tafeln. Staubige Kreidefinger und lästiges Tafelwischen gehört damit der Vergangenheit an. Eine schuleigene Photovoltaikanlage darf da nicht fehlen.

Die Computertechnik macht auch vor dem Lehrerzimmer nicht Halt. An der Wand hängt ein Flachbildschirm und versorgt das 75-köpfige Kollegium mit den neuesten Informationen, wie zum Beispiel kurzfristige Vertretungen für erkrankte Kollegen. "Zwei Lehrer haben immer Bereitschaft, um im Notfall einspringen zu können", sagt Lehrerin Ulrike Kuhlmann.

Die Wartezeit verbringen sie dann im Lehrerzimmer. In allen Pausen bleibt auch immer genug Zeit für ein Schwätzchen. "Das Lehrerzimmer ist ein Ort der Kommunikation. Alle sollen miteinander sprechen und sich noch besser kennenlernen", beschreibt Thummes.

Wer etwas mehr Ruhe braucht, geht in den durch eine Glastür abgetrennten Arbeitsbereich. Dort stehen einige Computer und eine kleine Lehrerbibliothek zur Verfügung. Auch im Keller gibt es weitere Räume, um mit hoher Konzentration schnell arbeiten zu können.

Sechs fünfte Klassen gibt es in diesem Schuljahr erstmals am Haniel-Gymnasium — und damit seit längerem wieder einmal über 1000 Schüler. Das Gymnasium genießt ein weites Einzugsgebiet, das bis Moers und Duisburg-Mitte reicht. Auch weil das gleichnamige Familienunternehmen sich dem Haniel-Gymnasium oft großzügig zeigt, ist es so modern eingerichtet.

Mehr Lehrer an der Schule

Das Kollegium ist durch den Schüleranstieg größer geworden. Um Kontakt zu halten, treffen sich die Lehrer regelmäßig zum Abendessen im Restaurant. Was die Frauen seit 15 Jahren vormachten, haben die Männer seit diesem Jahr nachgeholt. Wegen der Größe des Kollegiums gibt es Geschenke nur zu größeren Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Geburten oder runden Jubiläen. Zu Konferenzen wird dafür im Gegenzug oft etwas ausgegeben.

Ein Geschenk machen sich die Lehrer demnächst selbst noch: Aus den angesammelten 30-Cent-Gewinnen soll ein neuer Kaffeeautomat angeschafft werden — und zwar einer, der auch Latte Macchiato zubereiten kann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort