Duisburg mit Video Gute Chancen für Azubis

Duisburg mit Video · Die Regionale Ausbildungskonferenz für Duisburg und den Niederrhein schätzt die Situation für Schulabgänger weitaus positiver als in den vergangenen Jahren ein. Es gibt nur wenige unversorgte Bewerber.

 Der Ausbildungsmarkt hat sich nach Angaben der Arbeitsmarktexperten deutlich entspannt.

Der Ausbildungsmarkt hat sich nach Angaben der Arbeitsmarktexperten deutlich entspannt.

Foto: Ralph Sondermann

Schon lange nicht mehr hatten Schulabgänger so gute Chancen, eine Lehrstelle zu bekommen, wie in diesem Jahr.

Das ist die Einschätzung und Botschaft, die im Anschluss an die regionale Ausbildungskonferenz im Duisburger Gebäude der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer verkündet wurde.

Grundlage für die positive Bewertung sind die Zahlen, die am Stichtag, dem 30. September, vorlagen.

Für den Arbeitsagenturbezirk Duisburg wird danach ein Zuwachs der gemeldeten Ausbildungsstellen von 3091 auf 3155 (im Vergleich zum Vorjahr ist das ein plus von 2,1 Prozent) verzeichnet.

Zugleich sank die Zahl der Bewerber von 4483 auf 3654 (minus 18,5 Prozent).

Die Zahl der noch unversorgten Bewerber sank gegenüber dem Vorjahr von 50 auf 45. Diese Tendenz zeigt sich auch in den Kreisen Kleve und Wesel.

Der dortigen Arbeitsagentur wurden für die beiden Kreise insgesamt 3739 (Vorjahr 3290) Ausbildungsplätze gemeldet (plus 13,6 Prozent).

Zugleich sank die Zahl der Bewerber um sieben Prozent auf 6099. Die Zahl der unversorgten Bewerber entspricht dem Vorjahreswert: 155. Betroffene können aber noch auf die Nachvermittlung durch die Agenturen hoffen.

Fachkräftemangel

Eine Herausforderung sei, so hieß es gestern einhellig beim Pressegespräch in großer Runde, der sich abzeichnende Fachkräftemangel in den kommenden Jahren.

Mit Ausnahme des Jahres 2013 sei die Zahl der Schulabgänger rückläufig. Beim Übergang von Schule und Beruf soll um Interessenten geworben werden. Das größere Lehrstellenangebot der Betriebe, die konjunkturelle Belebung und sinkende Bewerberzahlen führen aber nicht automatisch zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss.

Gewinner der Situation seien engagierte Jugendliche aller Schulformen mit ordentlichen Abschlüssen. Grundsätzlich hätte auch Hauptschüler mit einem ordentlichen Zeugnis derzeit eine gute Chance, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sagte Angela Schoofs, Chefin der Agentur für Arbeit in Duisburg.

Lehrstellen kann man noch in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern finden. Beispielsweise im Einzelhandel, im Speditionsbereich, im Eisenbahnwesen (Gleisbauer) und auch im Bankwesen, wo allerdings besonders qualifizierte Bewerber gesucht werden.

Dr. Peter Glück, Leiter der Agentur für Arbeit Wesel/Kleve, sagte, dass Schulabgänger gut daran täten, auch für Berufsalternativen offen zu sein. In seinem Bezirk hätten sich beispielsweise rund 260 Schulabgänger für eine Ausbildung als Automechatroniker beworben. Doch gab es in dieser Branche nur 50 freie Stellen.

Unversorgte Altbewerber

Jürgen Dzudzek von der IG-Metall sagte, dass man trotz positiver Zeichen nicht vergessen dürfe, dass viele Altbewerber noch unversorgt seien und dass besonders in der Stahlbranche viele junge Menschen nach der bestandenen Lehre kein Angebot für eine feste Arbeitsstelle bekommen.

(RP)
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