Prozess am Amtsgericht Duisburg Alltours-Chef Willi Verhuven schweigt

Duisburg · Vor dem Duisburger Amtsgericht hat am Donnerstag der Prozess gegen den Chef des Reiseunternehmens Alltours, Willi Verhuven, begonnen. Jedoch: Der 62-Jährige schweigt.

Duisburg: Alltours-Chef Verhuven vor Gericht
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Verhuven soll im März vergangenen Jahres einen Motorradpolizisten angefahren haben, der im Duisburger Hafen eine Demonstration absicherte. Zum Prozessauftakt erklärte der Alltours-Chef, dass er sich zunächst zu den Vorwürfen nicht äußern wolle.

Der Polizist erklärte hingegen im Zeugenstand, dass er auf die Motorhaube aufgeladen worden sei, als er Verhuven an der Weiterfahrt hindern wollte. Dabei habe er sich am Knie verletzt. Der 47-Jährige schilderte den Vorfall im Zeugenstand so: "Ich bin zwei oder drei kurze Schritte zurückgewichen, dann bin ich auf die Motorhaube aufgeladen worden."

Der Beamte weiter: "Ich habe mich erst an der Kante der Motorhaube festgehalten, dann am Scheibenwischer." Dabei soll der Scheibenwischer sogar abgerissen sein. Anschließend habe Verhuven seinen Auto beschleunigt und sei bis auf den Parkplatz seiner Firma gefahren. Die angeblichen Folgen: eine schmerzhafte Knieverletzung und eine zehntägige Dienstunfähigkeit. Die Anklage lautet auf fahrlässige Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Gutachten bringt keine Aufklärung

Laut eines Gutachtens von Dekra Duisburg seien keine deutlichen Spuren an der Motorhaube gefunden worden, so dass die Aussage des Polizisten nicht bestätigt werden könne. Ausschließen wolle man es aber auch nicht. Das Problem: Verhuven ist nach dem Vorfall noch 200 Kilometer mit dem Auto gefahren — dies kann die Spurensuche auf der Motorhaube beeinflussen.

Zudem teilte der Anwalt des 62-Jährigen, Dr. Björn Gercke, mit, dass sein Mandant dem Verfahren gelassen entgegen sehe. Die Vorwürfe seien bereits einige Wochen nach dem Vorfall deutlich reduziert worden und demenstprechend sei man zuversichtlich, dass auch die letzten Anklagepunkte fallengelassen würden, so Gercke.

Es sind zwei Folgetermine für den 15. und 17. Januar angesetzt.

(lnw/top)
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