Typisierungsaktionen Viele Helfer für Arthur und Udo

Zahlreiche Bürger und Unternehmen unterstützen die Typisierungsaktionen für die beiden an Leukämie erkrankten Düsseldorfer mit Geld- und Sachspenden. Arthurs Großmutter spricht von einer "überwältigenden Welle der Hilfsbereitschaft”.

 Eine Osterbotschaft für den kleinen Arthur: Er leidet unter Leukämie. Jetzt gibt es Hoffnung für ihn.

Eine Osterbotschaft für den kleinen Arthur: Er leidet unter Leukämie. Jetzt gibt es Hoffnung für ihn.

Foto: DKMS

Arthurs Oma Hermine hat derzeit zwei Vollzeitjobs. Neben ihrer normalen Arbeit bereitet die Düsseldorferin die heutige Typisierungsaktion für ihren Enkel und andere Leukämiekranke im Cecilien-Gymnasium vor. 80 Kisten mit Getränken müssen in die Aula der Schule, dazu kleine Snacks für Helfer und Spender, ein Beamer für eine Präsentation über den sieben Monate alten Jungen. Dazwischen bittet Oma Hermine in Fernseh- und Radio-Interviews um die Hilfe ihrer Mitbürger und schreibt E-Mails an alle, die sich typisieren lassen könnten.

Mehr als 1000 Mails waren es in den vergangenen drei Wochen ­- und mindestens so viele Antworten. "Die Welle der Hilfsbereitschaft ist überwältigend”, sagt Arthurs Großmutter. Bäckereien, Metzgereien, Restaurants und ein Partyservice haben Essen gestiftet. Ein Vermarktungsunternehmen hat dafür gesorgt, dass Werbung für die Typisierungsaktion in den U-Bahnhöfen und auf den Bildschirmen in den Zügen zu sehen ist.

Und die Deutsche Knochenmarkspendedatei (DKMS) hat mittlerweile die Zahl der erforderlichen Helfer für die Typisierung mehr als verdoppelt. "Ursprünglich gingen wir von rund 1000 Spendern aus, jetzt hoffen wir auf 2000 ­- das wäre genial”, sagt Oma Hermine.

Bei einer Typisierungsaktion spenden die Teilnehmer fünf Milliliter Blut, die daraufhin untersucht werden, ob der Spender ein so genannter genetischer Zwilling eines an Leukämie erkrankten Menschen ist. Passt das Gewebe, so kann der Zwilling Stammzellen spenden, die helfen das Immunsystem des Kranken neu aufzubauen. Typisieren lassen können sich alle Menschen zwischen 18 und 55 Jahren, die mindestens 50 Kilogramm wiegen und nicht stark übergewichtig sind. Als mögliche Spender scheiden auch diejenigen aus, die an bestimmten Krankheiten wie Hepatitis B und C, Diabetes, Rheuma und schwerem Asthma leiden.

Auch Udo Elsen (49) aus dem Düsseldorfer Stadtteil Unterrath ist beeindruckt und dankbar für die viele Hilfe, die er erfahren hat. Für die Typisierungsaktion seines Schützenvereins hat ein Herrsteller große Portionen Suppe gespendet, ein Getränkelieferant bringt Erfrischendes. "Was mein Regiment da auf die Beine gestellt hat, ist toll. Jetzt drücke ich die Daumen, dass bei der Typisierung ein Spender für den kleinen Arthur, mich oder einen anderen Betroffenen gefunden wird”, sagt Elsen.

Neben den Sachspenden für die Aktionen bittet die DKMS auch um Geldspenden, denn jede Typisierung kostet 50 Euro. "Jede dieser Spenden kann die Entscheidende für einen Betroffenen sein”, sagt Carola Sasse, Ärztin bei der DKMS. Im besten Fall liegt die Chance bei 1 zu 25.000. "Wir haben bei Aktionen, die es seit dem 17. Februar in Berlin und Hamburg gab, 14.000 Spender gefunden.

Mit den Typisierungen dieses Wochenende in Dresden, Düsseldorf und Braunschweig werden es hoffentlich 20.000, dann müsste statistisch mindestens ein Spender dabei sein”, sagt Arthurs Oma.

In der Präsentation zeigt sie bei der Typisierungsaktion am Samstag viele Bilder ihres fröhlichen Enkels. Neben dem letzten Bild steht "Arthur sagt Danke.”

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