Probleme mit der Zustellung Düsseldorfer bekommen tagelang keine Post

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Friseur René Krombholz und seine Nachbarn bekamen tagelang keine Post. Auch andere Bürger beklagen Probleme bei der Zustellung. Die Post spricht von Einzelfällen.

 René Krombholz wartete für eine Woche vergeblich auf den Briefträger. Er ist Inhaber des Friseursalons "Figaro" an der Bilker Allee.

René Krombholz wartete für eine Woche vergeblich auf den Briefträger. Er ist Inhaber des Friseursalons "Figaro" an der Bilker Allee.

Foto: Andreas Bretz

Der Briefträger hat sich noch bei der Frau von René Krombholz verabschiedet und gesagt, er mache jetzt Urlaub. Der Inhaber des Friseursalons "Figaro" an der Bilker Allee hat damals noch nicht geahnt, was das für ihn bedeuten würde: Die Post hat die Briefzustellung an ihn und seine Nachbarn mit dem Abschied des Zustellers vorerst eingestellt. Seit Dienstag vergangener Woche kam kein einziges Schreiben auf diesem Stück der Straße mehr an. "Und das gerade vor Weihnachten", sagt Krombholz. Eine Beschwerde blieb zunächst ohne Ergebnis.

Es ist einer von etlichen aktuellen Fällen, in denen sich Düsseldorfer bei unserer Redaktion über die Briefzustellung beschweren. Die Klagen sind ähnlich. So sollen die Briefe nach auffallend langer Zeit kommen, teilweise soll tagelang kein Briefträger gesichtet worden sein. Die Post spricht von Einzelfällen und weist den Vorwurf zurück, es gebe großflächigere Probleme. Die Gewerkschaften hatten der Post wiederholt vorgeworfen, dass es einen Personalmangel gebe.

Post will Probleme beheben

Die Zustell-Pause an der Bilker Allee, die den Friseur ärgerte, bestätigt die Post auf Anfrage unserer Redaktion. "Die Aushilfe, die einspringen sollte, hat das leider nicht so hinbekommen, wie sie sollte", sagt Sprecher Rainer Ernzer. Daher werde der Kollege nun von weiteren Kräften unterstützt. "Die Probleme sollten damit der Vergangenheit angehören." In der Tat: Krombholz hat am Dienstag nach genau einer Woche wieder einen Brief bekommen - der seit dem 13. Dezember unterwegs gewesen war.

Auch in einem Fall aus Wersten, den die Post ebenfalls bestätigt, soll eine Urlaubs- oder Krankheitsvertretung nicht richtig gearbeitet haben: Eine Leserin, die nicht namentlich genannt werden will, beklagte wiederholte Probleme an der Leichlinger Straße. Die ganze Häuserzeile bekomme an manchen Tagen keine Post, Briefe seien auffallend lange unterwegs. Ernzer bestätigt die Probleme. "Wir schulen die Vertretungskräfte bei Bedarf nach", sagt Ernzer. Es sei aber gerade in der Weihnachtszeit, in der das Brief-Aufkommen hoch ist, nicht immer zu vermeiden, dass Aushilfen mit der Menge der Zustellungen überfordert seien. Ein Zusteller versorgt 1300 bis 1500 Haushalte.

Probleme auch außerhalb

Auch Torsten Winter hat den Eindruck, dass es an der Zustellung hakt. Er wohnt außerhalb von Urdenbach in der Nähe des Bootsanlegers nach Zons. Seine Nachbarn und er hätten beobachtet, dass die Post nur noch jeden zweiten oder dritten Tag kommt - vielleicht, weil er so abgelegen wohnt, befürchtet er. "Das war früher anders." Montags komme zudem gar keine Post.

Diese Vorwürfe weist das Unternehmen zurück. Der zuständige Zusteller komme nach wie vor täglich, falls es Sendungen gibt. Ernzer verweist darauf, dass sich viele Kunden über ausbleibende Sendungen am Montag wunderten - aber falsche Gründe vermuteten. "Das liegt daran, dass die meiste Briefpost heutzutage von Behörden und Firmen kommt", sagt Ernzer. Und die geben samstags selten Briefe auf.

Die einzige Ausnahme von der täglichen Zustellung sei der viel beachtete Versuch gewesen, für den Kunden zustimmen konnten, dass die Post seltener kommt. "Das war aber eine verschwindend geringe Zahl von Teilnehmern", so Ernzer. Zudem seien die Kunden gefragt worden. Auch in abgelegene Siedlungen komme täglich der Briefträger, wenn es etwas zuzustellen gebe, sagt der Unternehmenssprecher.

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort