Museum 2.0 während Modemesse CPD Digitale Mode-Ausstellung im NRW-Forum

Düsseldorf · Wenn man durch eine Ausstellung im Museum geht, bleibt man normalerweise vor ein paar Bildern oder Skulpturen stehen und schaut sich diese genauer an. Ganz anders ist das aber bei einer Ausstellung zum Thema Modejournalismus, die noch bis Dienstag, 7. Feburar, im NRW-Forum zu sehen ist.

Das ist die digitale Ausstellung "Frontrow Revolution" im NRW-Forum
11 Bilder

Das ist die digitale Ausstellung "Frontrow Revolution" im NRW-Forum

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Der Besucher entdeckt die Ausstellung mit Hilfe von QR-Codes per Smartphone oder Tablet, das man am Eingang leihen kann. "Frontrow Revolution - Modejournalismus 2.0" beschäftigt sich mit der Wirkung und dem Einfluss des Internets, insbesondere von Modeblogs, auf die Modebranche. Entwickelt wurde die Ausstellung von den Absolventinnen Isabelle Braun und Lena Grossmüller der Akademie Mode und Design (AMD) in Düsseldorf.

"Wir brauchten ein Thema für unsere Abschlussarbeit und fanden, dass das Thema Modejournalismus noch ziemlich unterrepräsentiert war", sagt Grossmüller. Blogs haben zunehmend einen Einfluss auf die Modebranche und auch die Printbranche. In der Ausstellung wollen die beiden Absolventinnen daher der Frage nachgehen, ob und wie Modeblogs für Wandel und Demokratisierung sorgen. Dafür setzen sie auf Interaktivität.

Am Eingang der Ausstellung wird jeder Besucher von einem Fotografen abgelichtet. Kurze Zeit später erscheint das Bild auf einer großen digitalen Leinwand, versehen mit einem Kommentar, den ein Redakteur in der "gläsernen Redaktion" der Ausstellung unter das Bild setzt.

Damit greifen die Absolventinnen die Manier der sehr beliebten Streetstyle-Blogs auf, bei denne Passanten in interessanten Outfits auf der Straße fotografiert und ins Netz gestellt werden. Ein bisschen Mut braucht der Besucher dafür schon - so kann unter den Kommentaren auch schon mal stehen "Klassischer Kö-Style. Kann man so machen." oder "Leider etwas trostlos."

Auch die Besucher können die geposteten Outfits per Smartphone oder Tablet kommentieren. "An jedem Exponat sind QR-Codes angebracht, die zu einem Artikel oder Bild aus unserem Blog führen", erklärt Grossmüller. Auf diese Weise erhält man beispielsweise Informationen zu verschiedenen Blogs oder Modemagazinen, die wie ein persönlicher Steckbrief aufgebaut sind. Außerdem gibt es einen virtuellen Catwalk und eine Sofaecke, in der man Musik von Modenschauen anhören oder in Zeitschriften blättern kann.

Der Besucher kann kommentieren, bloggen oder einzelne Artikel per Twitter, Facebook oder Mail weiterleiten. Die Ausstellung wirkt dabei auf den ersten Blick sehr minimalistisch, weil die Wände beinahe kahl aussehen. Den Hauptanteil der Informationen erhält man über die QR-Codes.

In der gläsernen Redaktion können Besucher Redakteuren und Bloggern bei der Arbeit in Echtzeit über die Schulter schauen. Ob Magazin oder Blog, blättern oder klicken, alt oder neu - Lena Grossmüller und Isabelle Braun wollen mit der Ausstellung inspirieren und hinterfragen, dem Besucher aber die Antwort selbst überlassen.

(anch)
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