Düsseldorf Dezernentin ist fit wie die Feuerwehr

Düsseldorf · Nach achtmonatigem Training hat Helga Stulgies das Deutsche Feuerwehr Fitnessabzeichen gemacht. Auf freiwilliger Basis hat die für Feuerwehr zuständige Beigeordnete die Kriterien bei Endlosleiter, Radfahren und Schwimmen erfüllt.

 Ein Kraftakt für die Beigeordnete Helga Stulgies: In voller Feuerwehrmontur — 25 Kilogramm schwer — musste sie auf der Endlosleiter 40 Meter erklimmen.

Ein Kraftakt für die Beigeordnete Helga Stulgies: In voller Feuerwehrmontur — 25 Kilogramm schwer — musste sie auf der Endlosleiter 40 Meter erklimmen.

Foto: Bretz, Andreas

Sie wollte als Vorgesetzte ein Vorbild sein, und ein bisschen Wettkampfgefühl war schon auch dabei, als Helga Stulgies (Grüne) gemeinsam mit dem Düsseldorfer Chef der Feuerwehr, Peters Albers, vor einem Jahr beschloss, das soeben eingeführte Deutsche Feuerwehr Fitnessabzeichen zu machen. Es war ein ungleiches Kräftemessen zwischen der durchaus sportlichen Feuerwehr-Dezernentin und dem überaus geübten Feuerwehrmann. Albers schaffte bereits Mitte April das Abzeichen in Gold. Stulgies trainierte ehrgeizig weiter — und schaffte es jetzt auch.

 Beim Kombi-Schwimmen standen für Stulgies unter Zeitdruck Kopfsprung, Tauchen, Freistil, Brust- und Rückenschwimmen auf dem Programm.

Beim Kombi-Schwimmen standen für Stulgies unter Zeitdruck Kopfsprung, Tauchen, Freistil, Brust- und Rückenschwimmen auf dem Programm.

Foto: Bretz, Andreas

Ein echter Kraftakt. Denn zu bestehen galt es bei dem freiwilligen Test in den Kategorien Ausdauer, Kraft und Fitness. Ihre Ausdauer musste die 56-Jährige auf dem Fahrrad beweisen und 20 Kilometer in 46 Minuten zurücklegen. "Immer auf dem Rheindeich hin und her", sagt sie und lacht.

 Hin und Her auf dem Rheindeich in Stockum: 20 Kilometer musste die Spitzenbeamtin für das Fitness-Abzeichen in 46 Minuten auf dem Rad zurücklegen.

Hin und Her auf dem Rheindeich in Stockum: 20 Kilometer musste die Spitzenbeamtin für das Fitness-Abzeichen in 46 Minuten auf dem Rad zurücklegen.

Foto: Bretz, Andreas

In der Kategorie Kraft hatte Stulgies die Wahl: zehn Klimmzüge (was nicht ihre Stärke sei), das Stemmen einer 40-Kilo-Hantel und zwar 20-mal (kam bei 64 Kilo Körpergewicht auch nicht in Frage) oder Endlosleiter — für die entschied sie sich schließlich. Und so legte die Spitzenbeamtin aus dem Düsseldorfer Rathaus 40 Meter auf jener Leiter zurück, die von einem Sprossenmotor betrieben wird und deshalb niemals endet. Klingt einfach, ist es aber nicht, wenn man dabei die 25 Kilogramm schwere Feuerwehrmontur inklusive Sauerstoffflasche und Helm trägt.

In der letzten Kategorie Fitness stand Kombi-Schwimmen auf dem Programm: Kopfsprung vom Startblock, im Anschluss erst 15 Meter Tauchen und 100 Meter bis zur Zielmarke Freistil, dann Rückenschwimmen ohne Einsatz der Arme (für den Fall, dass man einen Ertrinkenden retten muss) und noch 50 Meter Brustschwimmen. Das alles in maximal fünf Minuten.

"Ich habe seit März wirklich hart trainiert, besonders das Schwimmen und die Endlosleiter", sagt Stulgies. Nach und nach habe sie sich an die vorgeschriebenen Anforderungen "herangetastet". Vor allem bei der Endlosleiter hatte Albers wegen seiner Praxis im Dienst einen Vorsprung.

Auf das Abzeichen in Gold ist die Beigeordnete jetzt richtig stolz — auch wenn es, wie sie selbstironisch bekennt, in der letzten möglichen Altersstufe war. "Ich fand einfach die Idee schön, ein Sportabzeichen speziell für die Feuerwehr zu machen." Seit der Einführung vor einem Jahr haben etwa 100 der 800 Düsseldorfer Feuerwehrleute freiwillig den Fitness-Test absolviert.

Guter Nebeneffekt: Dermaßen durchtrainiert schafft sie ihre tägliche Laufrunde von zehn bis zwölf Kilometern noch schneller. Und manchmal joggt die Beigeordnete morgens sogar von ihrem Zuhause in Lichtenbroich ins Büro am Burgplatz. "Das geht aber nur, weil es dort eine Dusche gibt."

(RP)
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