Dolch, Reizgas, Pistolenattrappe Besucher kommt mit Waffen ins Gericht

Düsseldorf · Ein ganzes Arsenal wollte ein Besucher (35) jetzt durch die Sicherheitsschleusen ins Amts- und Landgericht an der Werdener Straße einschmuggeln.

Der Mann, der als Zeuge zu einem Strafprozess geladen war, hatte neben einem Dolch auch Reizgas dabei sowie eine Pistolenattrappe aus Vollgummi. Eine Begründung dafür nannte er nicht. Sicherheitskräfte der Justiz entwaffneten ihn.

Der Besucher war "seriös gekleidet" wie ein Anwalt, so ein Gerichtssprecher gestern. Doch was bei der Eingangskontrolle dann entdeckt wurde, erinnert an einen Vorfall von 2008. Damals wollte ein Anwalt sogar eine mit sechs Schuss geladene Kleinkaliber-Pistole ins Gerichtsgebäude schmuggeln.

Auch er war gestoppt und entwaffnet worden. Doch der jetzige Gerichtsbesucher kam gleich dreifach ausstaffiert zum Gerichtstermin. Zuerst fanden Kontrolleure ein Tierabwehrspray, das die Form einer Pistole hatte. Dann entdeckten sie eine nicht schussfähige Übungspistole aus Vollgummi, die keine Mechanik enthält. Und zuletzt nahmen sie dem Besucher einen Dolch mit beidseitig geschliffener und fest stehender Klinge ab, die zwölf Zentimeter lang war.

Alle Mitbringsel musste er an der Pforte zurücklassen, durfte dann erst zum Zeugentermin. Ausgehändigt wurden ihm beim Verlassen des Gebäudes nur die Gummipistole und das Reizgas, da beides laut Waffengesetz nicht verboten ist. Den Dolch bekam er nicht zurück. Er habe nicht geahnt, dass ein solches Messer nach dem zuletzt verschärften Waffenrecht verboten ist, gab er an. Auch stimmte er zu, dass die Hieb- und Stichwaffe jetzt vernichtet wird.

(jco)
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