Dormagen Dormagener Schulen verzichten auf Verbot für Gesichtsschleier
Dormagen · Das Thema Gesichtsschleier, das eine Düsseldorfer Grundschule dazu veranlasste, per Schulordnung die Verhüllung des Gesichts zu verbieten, scheint in Dormagener Schulen kein Thema zu sein. "Wir haben diesbezüglich keine Probleme", sagt Dirk Rimpler, Schulleiter an der Bertha-von Suttner-Gesamtschule, kurz und bündig. Und Herbert Kremer, Schulleiter des Leibniz-Gymnasium, betont: "Diese Thematik besitzt bislang bei uns keine Relevanz, da ähnlich gelagerte Fälle wie in Düsseldorf hier noch nicht aufgetreten sind." Das ist in der benachbarten Realschule nicht anders. Dort wird im übrigen seit vergangenem Jahr Schwimmen in der sechsten Klasse getrennt unterrichtet. Heißt: Die Mädchen gehen im ersten, die Jungen im zweiten Halbjahr zum Schwimm-Unterricht. "Das allerdings", sagt Schulleiter Alois Moritz, "ist nicht Elternwille gewesen, sondern Wunsch der Sportlehrer." Und das Ergebnis sei gut. "Die Mädchen sind eindeutig besser geworden", sagt Moritz. Dass Schülerinnen mit muslimischen Hintergrund wie auch deren Mütter Kopftücher tragen, sei jedoch normal.
Auch in der Realschule am Sportpark ist Gesichtsverschleierung kein Thema. "Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mit einem Elternteil offiziell zu kommunizieren, ohne es richtig zu sehen", sagt Schulleiter Jan-Peter Krause. Theodor Lindner, Schulleiter des Bettina-von-Arnim-Gymnasium, ist da ebenfalls rigoros: "Das würde ich nicht mitmachen. Wenn ich mit Eltern spreche, will ich nicht nur die Augen sehen. Denn wichtig ist bei einem Gespräch auch die Mimik." In der Oberstufe des Gymnasiums würden, so schätzt Lindner, eine Handvoll Schülerinnen ein Kopftuch tragen. "Aber dabei sind ja nur die Haare verdeckt, das Gesicht ist erkennbar", so Lindner. Was den Schwimm-Unterricht angeht, so lässt sich der Schulleiter bei der Anmeldung unterschreiben, dass die Mädchen daran teilnehmen dürfen. "Wenn Eltern das verweigern, dann sind wir vielleicht nicht die richtige Schule", sagt er.
