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Dormagen Der Pfarrer, der auch Eventmanager ist

Dormagen · Seit 23 Jahren ist Pfarrer Frank Picht zuständig für die evangelische Kirchengemeinde Dormagen. Dabei ist er nicht nur seelsorgerisch unterwegs, mit der Reihe "Friday Night" bietet er regelmäßig Konzerte im Gemeindezentrum an.

 Was geht ab? Bei "Friday Night" im Gemeindezentrum an der Ostpreußenallee ziemlich viel. Pfarrer Frank Picht holt die Bands nach Dormagen.

Was geht ab? Bei "Friday Night" im Gemeindezentrum an der Ostpreußenallee ziemlich viel. Pfarrer Frank Picht holt die Bands nach Dormagen.

Foto: ati

Die Fähigkeit zu haben, zwei oder mehr Aufgaben gleichzeitig oder in kurzen Abständen nacheinander zu erledigen, gehört in den meisten Berufsgruppen zum Alltag. Das ist bei Pfarrern nicht anders. Auch sie leiten ein "Unternehmen" mit Angestellten und vielen Ehrenamtlern, deren Einsätze es zu steuern gilt. Und neue Ideen seien immer gefragt, sagt Pfarrer Frank Picht. Eine dieser Ideen waren vor Jahren die sogenannten "Kanzelreden", zu denen er regelmäßig einlud. Die Politiker Jürgen Rüttgers und Norbert Blüm, der Kabarettist Jürgen Becker, aber auch Dormagener wie Heinz Hilgers und Hans Scholten kamen, um im Gottesdienst zu sprechen. "Irgendwann ist das leider eingeschlafen", sagt Frank Picht.

Dafür kam vor fünf Jahren etwas Neues. Im August 2012 spielte im Gemeindezentrum an der Ostpreußenallee an einem Freitagabend der Dormagener Andi Zöller mit seiner Band. "Da hatten wir die Idee, dort regelmäßig Konzerte anzubieten", sagt Picht. Zöller hatte die entsprechenden Kontakte, die Reihe "Friday Night" war geboren. Von Anfang an, erzählt Picht, gab es für die Zuschauer gedruckte Eintrittskarten, nicht irgendwelche x-beliebigen Bändchen. Das sei bis heute so geblieben. "Es gibt Zuschauer, die sammeln die regelrecht", so Picht. Neben der Musik wird immer eine Kleinigkeit zu essen angeboten, Getränke natürlich auch. Bei Technik und Licht helfen Jugendliche der Gemeinde. Und: "Die Musiker werden immer von dem bezahlt, was wir einnehmen und was uns gespendet wird", sagt der Pfarrer.

Ulla Meinecke, Anne Haigis und Purple Schulz gehören zu den bekannteren Namen, die bereits mehrfach in der "Kulturkirche" aufgetreten sind. Coverbands wie "Agnetha", "Bosstime" oder "MAM" kommen auch jedes Jahr wieder, haben schon längst ihre Fangemeinde in Dormagen. "Mittlerweile ist es tatsächlich so, dass ich von verschiedenen Managements auch angeschrieben werden", sagt Picht, der sich aber dennoch immer wieder umschaut, um auch neue Künstler nach Dormagen zu holen. So habe er die "Soulcats" Anfang der neunziger Jahre in Köln gesehen und sofort gedacht: "Die muss ich nach Dormagen holen." Erst im Juni waren sie wieder da.

Die Termine für 2018 stehen, die ersten für 2019 auch. Dann wird zum Beispiel die "Central-Park-Band" auftreten. 140 Zuschauer haben gut Platz im "Konzertraum", manchmal sind es ein paar mehr, manchmal aber auch viel weniger. Allerdings: "Wir haben auch schon mit 25 Gästen einen tollen Abend erlebt", meint Picht. Dass in Dormagen an manchen Freitagen gleich mehrere Konzerte angeboten werden, findet er nicht schlimm. "Das kann die Stadt schon vertragen", ist er überzeugt - zumal unterschiedliche Musikrichtungen ein ganz unterschiedliches Publikum ansprechen.

Man trifft sich, hört Musik, plaudert (am besten in den Pausen, vor oder nach dem Konzert), isst und trinkt etwas - das ist das ganze Konzept von "Friday Night", manchmal auch zwei Mal im Monat.

(NGZ)
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