Hünxe Windräder nur mit der Gemeinde

Hünxe · Nach der CDU hatte nun der SPD-Ortsverband Hünxe zu einem Vortrag über die Nutzung von Windenergie in der Kommune eingeladen. Klaus Schulze Langenhorst hält Windräder auf der Halde für eine gute Idee. Er erklärte, wie die Bürger von der regenerativen Energie profitieren können.

 Informationen rund um mögliche Windanlagen in Hünxe: Klaus Schulze Langenhorst (stehend), Geschäftsführer des Unternehmens SL-Windenergie, erzählte den Gästen im Vereinsheim des TV Bruckhausen, welche Möglichkeiten und Chancen es für Windenergieanlagen in der Gemeinde geben könnte.

Informationen rund um mögliche Windanlagen in Hünxe: Klaus Schulze Langenhorst (stehend), Geschäftsführer des Unternehmens SL-Windenergie, erzählte den Gästen im Vereinsheim des TV Bruckhausen, welche Möglichkeiten und Chancen es für Windenergieanlagen in der Gemeinde geben könnte.

Foto: Martin Büttner

Klaus Schulze Langenhorst, Geschäftsführer des Unternehmens SL Windenergie, redete im Vereinsheim des TV Bruckhausen über Windräder. Natürlich steht er, als jemand, der mit Planung, Bau und Betrieb von entsprechenden Anlagen sein Geld verdient, dem Thema positiv gegenüber. Und von dieser Haltung versuchte er auch seine Zuhörer zu überzeugen.

Mit einer simplen Formel: Die Bürger könnten durch die Nutzung der regenerativen Energiequelle Geld verdienen. Der Umkehrschluss lautet freilich, dass es ohne Bürger und Gemeinde kaum möglich ist, eine Windenergieanlage zu errichten. "Die Akzeptanz lässt oft nach, je näher ein Projekt an die eigene Haustür rückt", erklärte Klaus Schulze Langenhorst. Aus diesem Grund wirbt er auch immer für Akzeptanz vor Ort und erreicht, laut eigenen Angaben, im Normalfall Zustimmungswerte von über 50 Prozent, wenn er ein Windrad baut.

Kaum Potenzial in Hünxe

Zuerst demonstrierte er seinen Zuschauern, wo in der Gemeinde überhaupt Windenergieanlagen möglich wären. Die Auswahl an Standorten ist eher gering, berücksichtigt man einen Mindestabstand von 450 Metern zu einzelnen Häusern (und rund 800 Metern zu reinen Wohngebieten). Lediglich in der Nähe der Autobahn A 3, nördlich der Tenderingsseen und auf der Halde ließen sich Anlagen gut realisieren. Gerade Letzteres hielt Klaus Schulze Langenhorst für eine gute Idee. "Pro Höhenmeter kommt man auf einen Mehrertrag von 0,75 bis ein Prozent", erklärte der Experte, der bereits Erfahrung mit dem Bau von Windrädern auf Halden hat.

Das könne durchaus eine Rolle spielen, bedeute die Errichtung einer Windenergieanlage doch eine Investition von rund fünf Millionen Euro. Für Langenhorst ist wichtig, dass die Menschen vor Ort an dem Projekt beteiligt werden — nicht nur durch eine Entscheidung dazu, sondern auch finanziell. Er lässt Anlagen meist mit Eigenkapital der Bürger vor Ort bauen, die dann von dem Gewinn profitieren können, den die Anlage erwirtschaftet. Eine Rendite von sechs Prozent oder mehr ist möglich. "Garantieren kann ihnen das natürlich keiner. Sowas ist immer ein unternehmerisches Risiko", sagte der Referent.

Bürgermeister Hermann Hansen machte deutlich, dass die Gemeinde daran arbeite, eine Konzentrationsfläche für solche Anlagen auszuweisen. Zwei Prozent ihrer Landfläche sollen Kommunen nach Willen der Landesregierung für Windenergie nutzbar machen. "Wenn man Windräder so haben möchte, dass sie in die Landschaft passen, muss man das über einen Flächennutzungsplan steuern." Er selbst könnte sich durchaus vorstellen, dass die Gemeinde gemeinsam mit einer Bürger-Genossenschaft und einem Investor eine solche Anlage betreibe.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort