Dinslaken Neuer Bahnhofsplatz als Wertsteigerung

Dinslaken · Die Stadtverwaltung will mit Blick auf das Bürgerbegehren die Dinslakener intensiver über die geplante Umgestaltung informieren und für mehr Transparenz sorgen. Auch eine mehrstufige Beteiligung der Einwohner ist angedacht.

 Der Dinslakener Bahnhofsvorplatz, wie er sich gegenwärtig präsentiert. Im Zuge der Stadtentwicklung soll das Areal umgestaltet werden. Verändert und verbessert werden sollen, so die Verwaltung, die Anfahrtsmöglichkeit, das Stellplatzangebot für Pkw und Fahrräder, die Funktionalität für den Nahverkehr und auch die Aufenthaltsqualität.

Der Dinslakener Bahnhofsvorplatz, wie er sich gegenwärtig präsentiert. Im Zuge der Stadtentwicklung soll das Areal umgestaltet werden. Verändert und verbessert werden sollen, so die Verwaltung, die Anfahrtsmöglichkeit, das Stellplatzangebot für Pkw und Fahrräder, die Funktionalität für den Nahverkehr und auch die Aufenthaltsqualität.

Foto: Arnulf Stoffel

Der Vorplatz und das Umfeld des Bahnhofers weisen nach Überzeugung der Dinslakener Stadtspitze deutliche Funktionsdefizite auf. Dazu gehören nach Aussage von Bürgermeister Michael Heidinger die Parkplatzsituation, die er als "eine Katastrophe" bewertet, und auch die Anfahrbarkeit des Bahnhofes. Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, Pkw, Bus und Straßenbahn) sollen durch die geplante Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes als Mobilitätszentrum erreicht werden. Die angestrebten Verbesserungen werde es nicht geben, wenn das Bürgerbegehren gegen die Umgestaltung des Platzes greifen sollte. Die bisherigen Planungen zur Umgestaltung des Platzes sehen unter anderem eine geänderte Zufahrt zum Bahnhof über die untere Bahnstraße vor, eine Neuordnung der Flächen auf dem Platz und auch Barrierefreiheit. Die Stellplatzsituation soll verbessert werden, gedacht ist an den Bau eines Parkhauses durch einen Investor und die Errichtung eines Fahrradturmes, der für 120 Räder Abstellmöglichkeiten bietet. Doch gegen die Umgestaltung läuft die Unabhängige Bürgerbewegung (UBV) Sturm, Vertreter von ihr haben ein Bürgerbegehren in Gang gebracht und sammeln dafür Unterschriften.

Die Stadtverwaltung befürchtet, sollte das Bürgerbegehren in einen Bürgerentscheid münden und der erfolgreich sein, dass dann die angestrebten Verbesserungen nicht mehr zu realisieren sind. Deshalb will die Stadt auch ihre Informationspolitik in Sachen Umgestaltung Bahnhofsvorplatz verbessern und "weistestgehende Transparenz herstellen". Der bisherige "Kommunikationsprozess sei nicht so gut gelaufen", wie Bürgermeister Heidinger gestern einräumte. Er sagte eine mehrstufige Beteiligung der Bürger in mehreren Stufen wie bei der Kathrin-Türks-Halle zu.

Heidinger wehrt sich entschieden gegen den Vorwurf, die Umgestaltung des Bahnhofsbereiches sei "Ausweis einer ausufernden Investitionspolitik der Stadt Dinslaken". Die genannten acht Millionen Euro Investitionsvolumen seien eine Wertsteigerung der Stadt Dinslaken, keine Kosten. Und er erinnert daran, dass bei einer solchen Investition mit einen Landeszuschuss von 70 Prozent, also etwa 5,6 Millionen Euro, zu rechnen sei. Er glaubt nicht, dass es einen Landeszuschuss geben wird, wenn nach einem erfolgreichen Bürgerentscheid an der Verkehrsführung auf dem Platz nichts geändert wird.

Die Umgestaltung ist, wie Planungsdezernent Thomas Palotz darlegte, keine isolierte Maßnahme, sondern Teil der Stadtentwicklung, die in ein ganzheitliches Konzept eingebettet sei. Ein Bereich davon sei das Mobilitätszentrum Bahnhof. Es bei einigen Verschönerungen auf dem Platz zu belassen, reicht nach Ansicht der Verwaltungsspitze nicht aus. Der Platz müsse bis 2022, so die gesetzliche Auflage, barrierefrei sein. Da mache es Sinn, auch die jetzigen Funktionsdefizite des Platzes gleich mit zu beseitigen.

Bis zum Jahresende läuft eine Verkehrszählung, von der sich die Verwaltung Aufschlüsse für die weitere Planung des neuen Bahnhofsvorplatzes verspricht. Der Förderantrag für das Vorhaben soll Ende 2018 beim Land eingereicht werden. 2020 könnte dann die Umsetzung nach dem bisherigen Zeitplan erfolgen. 2022 muss Barrierefreiheit auf dem Bahnhofsvorplatz hergestellt sein. Das Geld, das in die Umgestaltung fließt, sieht Bürgermeister Heidinger als gut angelegt an, da es für die Kommune einen Vermögenszuwachs darstelle.

(RP)
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