Ratingen Stadt greift gegen Dauerparker durch

Ratingen West · Am Grünen See wird künftig abgeschleppt, falls man dort länger als zehn Stunden seinen Pkw parkt.

 Auf dem großen Parkplatz am Grünen See wurden die Schilder provisorisch angebracht. Eine ordentliche Beschilderung soll noch folgen.

Auf dem großen Parkplatz am Grünen See wurden die Schilder provisorisch angebracht. Eine ordentliche Beschilderung soll noch folgen.

Foto: Achim Blazy

Schlechte Zeiten für Autofahrer, die hohe Parkgebühren am Flughafen sparen wollen: Die Stadt wird nun am Grünen See in Ratingen West rigoros durchgreifen und Pkw, die dort länger als zehn Stunden stehen, an den Abschlepphaken nehmen lassen. Dies kündigte Barbara Arndt, die Leiterin des Ordnungsamtes, im RP-Gespräch an.

Rückblick: Am idyllischen Naherholungsgebiet war die Welt schon lange nicht mehr in Ordnung, denn auswärtige Bürger, die das kostbare und riesige Areal allenfalls vom Namen her kennen, blockieren immer wieder Parkplätze. Die gibt es gratis und sind deshalb sehr begehrt. Bei den Anwohnern und auch bei der Politik sorgte dies für erheblichen Ärger, besonders mit Blick auf die Sommermonate, in denen Parkplätze am Grünen See rar sein werden. Die Strategie der Billig-Parker ist klar: Sie stellen ihr Fahrzeug auf dem Parkplatz ab und lassen sich dann beispielsweise per Taxi zum Flughafen kutschieren. Eine Lösung, die angesichts hoher Parkgebühren am Airport (bis zu 31 Euro pro Tag) äußerst preiswert ist. Doch die Politik will diese Form von Parktourismus in West, der auch im Norden Düsseldorfs zu beobachten ist, nicht weiter hinnehmen. Bernd Falkenau (SPD), der Vorsitzende des Bezirksausschusses, hat in einem Schreiben an Bürgermeister Harald Birkenkamp angekündigt, dass das Parkproblem in der nächsten Sitzung behandelt werde.

Offensichtlich sehe sich die Verwaltung nicht in der Lage, Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und vorzuschlagen, betonte Falkenau. Langzeit-Urlaubsparker blockierten Stellflächen am Grünen See und in den umliegenden Straßen (zum Beispiel Grachtenviertel) — ein unhaltbarer Zustand.

Nun hat die Stadt reagiert — und die Verwaltung wird eine harte Linie verfolgen. Provisorische Schilder wurden bereits aufgestellt. Zwischen 0 und 4 Uhr ist das Parken nicht erlaubt, es herrscht absolutes Halteverbot, ab 4 Uhr gilt dann die Parkscheibenregelung für eine jeweilige Dauer von zehn Stunden. Arndt kündigte an, dass man diesen Bereich kontrollieren werde. Zusätzliches Personal gibt es dafür allerdings nicht. Dass die Parkscheibenregelung bereits in den frühen Morgenstunden greift, hat laut Arndt auch folgenden Grund: Die Angler seien in den Sommermonaten bereits sehr früh auf den Beinen.

Zuletzt habe man allerdings keine Langzeitparker auf dem Areal am Grünen See ausmachen können, berichtet die Leiterin des Ordnungsamtes, die auch darauf setzt, dass sich die Parkscheibenregelung sehr schnell herumsprechen wird.

(RP/url)
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