Neues Kreuzfahrtschiff Die "Norwegian Getaway" ist wie ein kleines Miami

Rotterdam · Ganz im Zeichen von Miami steht das neue Schiff von Norwegian Cruise Line: Die Restaurants der "Getaway" spiegeln das Nachtleben der Metropole wieder - und getauft wird sie in wenigen Wochen von den Cheerleadern der Miami Dolphins.

"Norwegian Getaway" setzt den Fokus auf Miami
8 Bilder

"Norwegian Getaway" setzt den Fokus auf Miami

8 Bilder

Miami - das ist für die Amerikaner die "Magic City". Was die Passagiere auf der neuen "Norwegian Getaway" im "Illusionarium" zu sehen bekommen, ist zwar keine Magie, sondern nur Illusion, aber ein bisschen verzaubert fühlt man sich schon, wenn man den Raum nach knapp zwei Stunden verlässt. Zwischen den drei Gängen des Dinners zeigen eine Handvoll Magier ihr Können, lassen Frauen verschwinden, lesen Gedanken oder jonglieren mit Seifenblasen.

Das "Illusionarium" ist eine der Neuheiten auf dem jüngsten Schiff von Norwegian Cruise Line. Während auf der im vergangenen Jahr getauften "Breakaway" New York im Fokus steht, ist es auf der "Getaway" Miami. Das zeigt sich schon beim ersten Blick auf das Schiff. Die für Norwegian typische Rumpfbemalung stammt vom Künstler David Le Batard, der in Miami lebt. Sie stellt eine Meerjungfrau dar, die die Sonne in den Händen hält, Pelikane und Palmen.

Im Inneren des Schiffs geht es weiter mit dem Motto Miami. Das Restaurant "Tropicana Room" spiegelt in seiner Einrichtung ganz den Glamour des Nachtlebens der Metropole Florida in den 40er und 50er Jahren wider: Echtholzvertäfelungen, viel Silber, Lila. Daneben gibt es eine "Sugarcane Mojito Bar", eine "Flamingo Bar", eine "Sunset Bar" - alles etwas tropisch, lateinamerikanisch.

Das sind die neuen Kreuzfahrtschiffe 2014
13 Bilder

Das sind die neuen Kreuzfahrtschiffe 2014

13 Bilder

Die Route

Das passt auch zum künftigen Fahrtgebiet. Die "Getaway" wird ganzjährig ab Miami zu siebentägigen Fahrten in die östliche Karibik aufbrechen. St. Maarten, St. Thomas und Nassau sind die Stationen.

Zunächst steht aber noch eine Atlantiküberquerung von Southampton nach New York auf dem Plan. Dort wird das Schiff während des Super Bowls als Hotelschiff für eine große Brauerei dienen, bevor es zur Taufe nach Miami fährt. Sie ist für den 8. Februar geplant. Taufpatinnen sind - wie könnte es anders sein - die Cheerleader des Football-Teams Miami Dolphins.

Mit Platz für 4028 Passagiere wird die "Getaway" das größte ganzjährig ab Miami fahrende Schiff sein. Auch für Deutschland ist es ein Rekord. Zusammen mit der "Breakaway" ist es das größte in Deutschland gebaute Kreuzfahrtschiff. Wobei es den Titel bereits im Herbst wieder verlieren wird. Denn dann geht die "Quantum of the Seas" von Royal Caribbean an den Start. Auf ihr haben noch einmal knapp 900 Passagiere mehr Platz. Und auch sie wird in Papenburg in der Meyer Werft gebaut.

Die Größe des Schiffes bietet Besonderheiten

Aber schon die "Getaway" ist riesig - anders kann man es nicht sagen, wenn man sie im Hafen von Rotterdam liegen sieht. Wer eine Kabine am Heck des Schiffes hat, muss 324 Meter zurücklegen, bis er den Bug erreicht. Mit ihren 18 Decks stellt sie so manches Hochhaus in den Schatten. Steht man nicht draußen direkt vor dem Schiff, merkt man von den Dimensionen aber kaum etwas.

Geschickt sind öffentliche Bereiche und Kabinen angeordnet, damit man von der Masse der Mitreisenden wenig mitbekommt. Immer wieder gibt es Ausblicke und Freiflächen zum Wasser hin - ganz bewusst, wie Kevin Bubolz vom NCL-Marketing erklärt. "Viele Schiffe dieser Größe sind nach innen hin ausgerichtet, wir wollten die Passagiere aber zum Meer bringen."

Und natürlich bietet die Größe auch Annehmlichkeiten. So stehen 27 verschiedene Essensmöglichkeiten zur Verfügung, von Sushi über französische Cuisine bis zum Steakhouse - etwa die Hälfte davon dürfen die Gäste ohne Aufpreis besuchen. Dazu kommen 22 Bars. Auf dem Oberdeck gibt es wie auf der "Breakaway" einen Hochseilgarten, eine Kletterwand, zwei Freefall-Wasserrutschen, Minigolf und vieles mehr.
Nicht fehlen darf natürlich das für amerikanische Schiffe obligatorische Casino.

Der Trend zu Schiff-in-Schiff-Konzepten

Auch die "Getaway" unterstreicht einen Trend, der auf vielen Kreuzfahrtschiffen zu beobachten ist: sogenannte Schiff-in-Schiff-Konzepte. Der Bereich "Haven" steht nur den - zahlungskräftigen - Passagieren von 82 Kabinen offen. Dort gibt es ein eigenes Pooldeck, das im Gegensatz zur in New York stationierten "Breakaway" kein Dach hat, ein separates Restaurant, eine eigene Bar und Butlerservice. Alles sehr gediegen, mit edlen Materialien gestaltet.

Ganz neu ist auf der "Getaway" der Raum "Grammy Experience". Dort werden wechselnde Ausstellungsstücke aus dem Grammy Museum in Los Angeles gezeigt. Auf den ersten Fahrten sind etwa die Kleider der Jackson Five zu sehen oder ein Kostüm von Rihanna. Abends ist der Querflötenspieler Nestor Torres der Topact. Wer statt Musik im kleineren Rahmen eher die große Show sucht, findet diese im Theater mit dem Musical "Legally Blond" oder der Broadway-Produktion "Burn the Floor".

Während gute Unterhaltung auf der "Getaway" wie auf vielen amerikanischen Schiffen inklusive ist, müssen Passagiere für Entspannung extra bezahlen. Die Sauna kostet 39 US-Dollar pro Tag (rund 28,50 Euro). Dafür gibt es aber auch die Gewissheit, dass sie nicht überlaufen ist. Denn mehr als 120 Menschen werden nicht gleichzeitig in den Spa-Bereich gelassen, der neben der klassischen Sauna unter anderem ein Salzbad bietet - das soll entspannen, ganz ohne Magie.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort