Nebenbei die Welt retten 77 Tipps für ein besseres Leben

Düsseldorf · Ökostrom beziehen, auf Daunenkissen und am Ende sogar auf den Edelsarg verzichten - es sind die kleinen Entscheidungen, die die Welt verbessern. Anlässlich des Tages der Umwelt, stellen wir einen Greenpeace-Ratgeber vor, mit dem auch Sie die Welt retten können. Jeden Tag und kostengünstig.

Das "Tu was!"-Buch für Weltretter
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Das "Tu was!"-Buch für Weltretter

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Foto: Greenpeace Magazin/ Niemann

Im "Tu was!"-Buch des Greenpeace Magazins finden Helden des Alltags 77 gute Taten, die sie täglich und ganz nebenbei vollbringen können. Nicht jeder Tipp ist ein absolutes Novum. So soll beispielsweise zum Jute- statt zum Plastikbeutel gegriffen werden, das Dach eine Solarzelle tragen, das Geld in der Öko-Bank angelegt werden und die Elektrogeräte nicht im Standby-Modus verbleiben - der Umwelt und dem Geldbeutel zu liebe. Ok.

Nur ein paar Seiten weiter wird der Ratgeber dann aber wesentlich provokativer. Da reicht es nicht, wenn der Mensch seinen Fleischkonsum für die Tiere, das Ozonloch und die Felder in Südamerika reduziert. Auch das Haustier muss herhalten, und zwar indem es am besten gar nicht erst angeschafft wird. Wer rechnet schon damit, dass ein einziger Cockerspaniel, der im Jahr rund 164 Kilogramm Fleisch verschlingt, für das Klima genauso schädlich ist wie zwei Geländewagen? Und apropos Auto: Greenpeace empfiehlt den persönlichen Spritfresser abzuschaffen und, wenn schon nicht auf`s Fahrrad, dann doch auf Carsharing zu setzen.

Den Regenwald retten auf dem Klo

Auch beim Griff zum Klopapier hat jeder die Wahl, ob ihm im wahrsten Sinne des Wortes zum Bäume ausreißen ist, oder nicht. Rund 6500 Rollen Klopapier verbaucht ein Einzelner bis zu seinem 90. Lebensjahr. Das entspricht fast einer Tonne - oder zehn stattlichen Bäumen. Wer dagegen zu Recycling-Papier greift, und alle Bekannten und Verwandten ebenfalls dazu überredet, hat im Handumdrehen einen ganzen Wald gerettet. Manchmal kann es ja so einfach sein.

Für die, die jetzt auf den Weltretter-Geschmack gekommen sind, geht das "Tu was!"-Buch sogar an die Grenzen zum Jenseits. Wie es da heißt, verkneifen sich wirklich Engagierte ganz freiwillig einen Luxussarg mit Metallbeschlag und Lacküberzug für die letzte Ruhe, und die Beerdigungsgäste spenden das Geld an eine Hilfsorganisation, anstatt in teuere Grabkränze zu investieren. Das kostet dann vermutlich auch die Pioniere unter den Gutmenschen etwas Überwindung.

Brillen und Hörgeräte recyclen

An Hilfsorganisationen gibt das Buch übrigens ebenfalls die ein oder andere ungewöhnliche Empfehlung: Denn nicht nur Papier und Stoff, sondern auch Brillen und Hörgeräte können zur Wiederverwendung abgegeben werden. Die Organisation "Brillen ohne Grenzen" bereitet die Alltagshelfer neu auf und sorgt dafür, dass sie bei Menschen in Entwicklungsländern ankommen. Ambitionierte können direkt eine Sammelaktion starten, bevor sie die eigene alte Brille zur Post bringen. Das Gleiche gilt für benutzte Sonnenbrillen und Hörgeräte in gutem Zustand.

Fazit

Insgesamt gibt das Buch mit den ansprechenden Zeichnungen von Christoph Niemann und den kurzen süffisanten Texten gute Ratschläge, die vor allem den Überfluss selbst überflüssig machen. Reduktion auf das wesentliche ist die Überschrift. Und so ist es auch egal, ob man nun alle oder nur drei Tipps befolgt, wer sich vom "Tu was!"-Buch inspirieren lässt, macht das Morgen auf jeden Fall ein kleines bisschen besser als das Heute.

(ham)
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