Leukämie näher erforschen Forscher lösen bei Mäusen durch menschliche Zellen Blutkrebs aus

Montréal (RPO). Um Leukämie besser erforschen zu können, haben kanadische Wissenschaftler Mäusen menschliche Zellen eingespritzt, die bei den Tieren künstlich Blutkrebs auszulösen.

 Forscher hoffen nach den Versuchen mit Mäusen auf einen Durchbruch bei Demenzkrankheiten.

Forscher hoffen nach den Versuchen mit Mäusen auf einen Durchbruch bei Demenzkrankheiten.

Foto: gms

Die Wissenschaftler hätten Stammzellen aus der Plazenta oder der Nabelschnur von Neugeborenen entnommen und in diese normalen menschlichen Zellen ein so genanntes Onkogen injiziert, berichtete die Fachzeitschrift "Science" am Freitag.

Das verwendete Onkogen löse beim Menschen normalerweise Leukämie aus. Nachdem die Forscher den Mäusen die veränderten Zellen eingespritzt hätten, hätten drei von vier Tieren binnen 135 Tagen klinische Anzeichen von Leukämie entwickelt, erklärte der Hämatologe Frédéric Barabé, ein Ko-Autor der Untersuchung.

Das Modell könne auf mittlere oder längere Sicht dazu dienen, "alle Arten von Therapien" gegen die Krebserkrankung auszuprobieren. Mit der Technik müsse sich feststellen lassen, wie Leukämie entstehe und wie die Krebserkrankung fortschreite. Mittelfristig sollte es möglich sein, das Verfahren auch bei anderen Krebsarten anzuwenden, vermutet Barabé.

(afp)
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