Abhängigkeit Entwöhnung vom Nasenspray

Berlin · Wer regelmäßig abschwellende Nasensprays oder -tropfen benutzt, wird schnell abhängig. Die Umstellung auf geringer dosierte Mittel, zum Beispiel Präparate für Kinder, kann bei der Entwöhnung helfen.

Nasenbluten - Ursachen und Gegenmittel
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Foto: dpa, Silvia Marks

"Natürlich ist es wichtig, die Menge der verabreichten Sprühstöße beziehungsweise Tropfen dabei nicht zu erhöhen", betont Sylvia Schnitzer vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.

Bei täglicher Anwendung eines abschwellenden Nasensprays komme es bereits nach einer Woche zum Gewöhnungseffekt, erläutert sie. "Die Nasenschleimhaut kann sich nicht mehr regenerieren, bleibt leicht angeschwollen, die Nasenatmung ist chronisch behindert. Der Griff zum befreienden Nasenspray liegt nahe." Vor allem Heuschnupfen-Patienten seien gefährdet, in diesen Teufelskreis zu geraten.

Ein erster Schritt zur Entwöhnung könne die Anwendung geringer dosierter Präparate sein. Hilfreich sei es auch, die Nase täglich zu spülen, empfiehlt Schnitzer. Betroffene könnten ferner das abschwellende Mittel nur noch in ein Nasenloch sprühen und das andere beispielsweise mit einer Meersalz-Lösung behandeln. "So oder so klappt die Entwöhnung aber nicht von einen auf den anderen Tag. Betroffene sollten sich in Geduld üben", betont die Expertin.

Laut Schätzungen gibt es etwa 100.000 Menschen in Deutschland, die von abschwellendem Nasenspray beziehungsweise Nasentropfen abhängig sind.

(APD)
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