Deutsche Unternehmen Wenig Frauen im Topmanagement

Berlin (RPO). Frauen sind in der Führungsspitze deutscher Konzerne weiterhin nur selten anzutreffen. Obwohl über 50 Prozent der besonders gut ausgebildeten jungen Menschen weiblich sind. In den USA ist das längst anders.

In Deutschland liegt der Anteil von Frauen auf den Führungsebenen unter dem Vorstand oft noch immer unter zehn Prozent. Dies ergab eine Umfrage der Zeitung "Die Welt" unter 30 der wichtigsten Konzerne. Noch schlechter sieht es nach Angaben der Studie auf den Vorstandsebenen selbst aus.

USA: Frauen an der Spitze

Mit Barbara Kux bei Siemens habe es gerade eine einzige Frau in die Vorstandsriege eines Dax-30-Unternehmens geschafft. In den USA sei es dagegen inzwischen selbstverständlich, dass Konzerne wie Pepsi oder Kraft Foods von Frauen gelenkt würden.

Auch die 200 größten deutschen Unternehmen sind fest in männlicher Hand, berichtete die Zeitung weiter. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) besetzen dort Frauen nur ein Prozent aller Vorstandposten. "Mehr als die Hälfte der topausgebildeten jungen Menschen sind Frauen", sagte Personalberater Heiner Thorborg. "Doch kaum eine kommt oben an."

Autohersteller schneiden schlecht ab

Besonders schlecht schneiden in der "Welt"-Umfrage Industriekonzerne wie Autohersteller ab. BMW gab für die erste Ebene unterhalb des Vorstandes einen Frauenanteil von zwei Prozent an, und für die zweite neun Prozent. Bei Daimler lag der Wert für beide Ebenen zum Zeitpunkt der Umfrage im September 2008 bei vier Prozent. Deutlich höher sei der Frauenanteil in Führungspositionen bei Dienstleistern oder Handelskonzernen.

Bei Banken und Versicherungen lagen die Durchschnittswerte demnach meist deutlich über zehn Prozent. Die Deutsche Bank etwa gab für die Ebenen nach dem Vorstand 14,8 Prozent an, die Münchener Rück je nach Hierarchieebene zwischen acht und 18 Prozent.

(AFP)
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