Arbeitsleben Jeder Dritte verzichtet aus Angst um Job auf Urlaub
Berlin · Jeder dritte Beschäftigte (33 Prozent) in Deutschland lässt zugunsten der Arbeit Urlaubstage verfallen. Hauptgrund für den Verzicht ist die Sorge um den Verlust des Jobs.
Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Befragung des Deutschen Gewerkschafts-Bundes (BDG). Die größte Verbreitung von Freizeitverzicht findet sich demnach in den Reinigungs- und Bauberufen, am geringsten ist sie in Dienstleistungsbereichen wie Werbung, Marketing oder Öffentlichkeitsarbeit.
Zudem gibt es laut Bericht einen Zusammenhang mit der Arbeitsbelastung: Je länger die wöchentliche Arbeitszeit ist, desto häufiger wird auf Urlaub verzichtet. So ließ jeder Zweite (50 Prozent), der 48 Stunden oder mehr in der Woche arbeitet, den Angaben zufolge Anspruch auf Ferientage verfallen. Bei einer Wochenarbeitszeit von bis zu 20 Stunden war das nur bei jedem Vierten (26 Prozent) der Fall.
Gewerkschafter sehen den Arbeitgeber in der Pflicht. "Er hat dafür Sorge zu tragen, dass die Beschäftigten in seinem Betrieb oder in der Verwaltung ihren Urlaub auch nehmen können", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der Zeitung. "Gerade bei großem Arbeitsdruck ist die Erholung im Urlaub noch wichtiger, um gesund zu bleiben."