Gebrauchtwagen der Woche BMW 7er: Gescholtene Oberklasse

München (RPO). Klotzig, klobig, unansehnlich - so haben Experten den BMW 7er der letzten Jahre gescholten. Viel hat die Oberklasse von ihrer früheren Eleganz eingebüßt. Dafür legte der 7er an Zuverlässigkeit zu.

BMW 7er (bis 2008)
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BMW 7er (bis 2008)

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Foto: Hersteller

Der 7er von BMW, der aktuell kurz vor einem Modellwechsel steht, ist ein Auto mit unterschiedlichen Gesichtern: Während frühere Modellgenerationen der Oberklasse-Limousine eher zierlich und elegant wirkten, schlug man bei der bisher letzten Generation einen anderen Weg ein.

Von Zierlichkeit kann keine Rede mehr sein, vor allem das massive Heck mit dem aufgesetzt wirkenden Kofferraumdeckel ließ manchen Betrachter die Eleganz der Vorgänger vermissen. Allerdings zeigt dieses noch immer recht junge Modell in der ADAC-Pannenstatistik eine Reife, die frühere 7er-Generationen noch vermissen ließen.

Jüngere 7er-Modelle gelten nach Informationen des Automobilclubs aus München als sehr zuverlässig. Im aktuellen Modell sind bis auf entladene Batterien zudem keine Mängelschwerpunkte festgestellt worden. Wer sich dagegen für ein älteres Modell interessiert, sollte auf verschiedene mögliche Macken achten. So kam es bis Baujahr 1998 zu überhitzen Motoren und durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen.

Ebenfalls bis 1998 wurden geplatzte Kühler und defekte Thermostate registriert. Gelöste Geräuschkapseln wurden bis 1999 bemängelt, und bei dem bis 2001 angebotenen, am schwächsten motorisierten Modell 728i kann es zu schnellem Kupplungsverschleiß kommen.

Bereits seit den 70-er Jahren

Die erste Generation des 7er BMW erschien in den 70er Jahren auf dem Markt, um der S-Klasse von Mercedes Konkurrenz zu machen. Etabliert war der 7er dann mit der Modellgeneration von 1994. Der Wechsel zu der wegen ihre Optik umstrittenen nächsten Generation erfolgte im Jahr 2001. Eine Modellpflege, die sich unter anderem in einer leicht veränderten Optik an Front und Heck ausdrückte, gab es 2005. Der Nachfolger soll noch 2008 erscheinen.

Die Motoren der seit 2001 verkauften 7er-Generation orientieren sich an üblichen Oberklasse-Maßstäben: Die Basis bildet der 730i mit zunächst 170 kW/231 PS, das Topmodell 760i wird von einem Zwölfzylinder mit 327 kW/444 PS angetrieben. Auf der Dieselseite reicht die Bandbreite vom 160 kW/218 PS starken 730d bis zum 745d mit 242 kW/330 PS.

Die Preise für gebrauchte 7er der aktuellen Generation beginnen laut Schwacke-Liste bei etwa 16 600 Euro für einen 735i aus dem Jahr 2001. Ein 730d aus dem Jahr 2005 wird mit rund 34.000 Euro gehandelt, für ein Zwölfzylinder-Modell 760Li aus dem Jahr 2007 müssen noch gut 77.000 Euro gezahlt werden.

(tmn)
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