Spritpreisexplosion Demo der Lkw-Fahrer legt Spanien lahm

Madrid (RPO). Zehntausende Lastwagenfahrer sind in Spanien in einen unbefristeten Streik getreten und haben ganze Regionen lahm gelegt. Sie demonstrieren gegen die explodierenden Dieselpreise, die der Branche schwer zu schaffen machen.

Der Streik der Lkw-Fahrer in Spanien
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Rund um Madrid, Barcelona, Sevilla, Alicante und andere Städte fuhren die Lastwagen am zweiten Tag eines landesweiten Streiks nur im Schneckentempo. Andere Lkw-Fahrer blockierten weiter den Grenzübergang Junquera zu Frankreich, wo nur Personenwagen durchgelassen wurden.

Tankstellen im Großraum Madrid und in Katalonien haben als erste die Folgen des Streiks zehntausender Lkw-Fahrer gegen die hohe Spritpreise zu spüren bekommen. Der Präsident der Vereinigung Madrider Tankstellenbesitzer, Antonio Onieva, teilte mit, bis zum späten Nachmittag seien 15 Prozent der Hauptstadt-Tankstellen der Kraftstoff ausgegangen. Der Präsident der Vereinigung katalonischer Tankstellenbesitzer, Manuel Amado, sagte, in der Autonomen Region seien bereits 40 Prozent der Tankstellen ausverkauft.

Aus Protest gegen steigende Kraftstoffpreise waren um Mitternacht zehntausende Lastwagenfahrer in einen unbefristeten Streik getreten. Der Vorsitzende der Transportgewerkschaft Fenadismer, Julio Villascusa, sagte dem Rundfunksender Cadena SER, mehr als 90.000 Fahrer seien aufgerufen, sich zu beteiligen. "Wir sind diejenigen, die die Waren bewegen, die dieses Land braucht, um zu funktionieren. Wenn wir damit aufhören, weil wir kein Geld haben, um Kraftstoff zu tanken, dann wird das Land zum Stillstand kommen", sagte Villascusa.

Auswirkungen auf die Versorgung werden erst im Lauf der Woche befürchtet. An Tankstellen bildeten sich indes Schlangen, da viele Menschen ab den kommenden Tagen Benzinmangel befürchteten. Proteste von Streikenden führten an der spanisch-französischen Grenze zu Staus, wie der nationale spanische Rundfunk berichtete.

Proteste auch in Hongkong

Die spanischen Fischer sind schon seit dem 30. Mai im Ausstand. Sie machen ähnlich wie ihre Kollegen aus anderen EU-Ländern geltend, dass es wegen der gestiegenen Dieselpreise nicht mehr rentabel ist, mit ihren Booten auszufahren. Der Konflikt ist die bislang massivste Streikbewegung, der sich die sozialistische Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero ausgesetzt sieht.

Zu Protesten von Lkw-Fahrern kam es am Dienstag auch in Hongkong. Etwa 300 Lkw-Fahrer demonstrierten vor dem Sitz der Regierung und forderten die Senkung der Mineralölsteuer.

(ap)
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