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Skandal breitet sich aus ADAC-Funktionäre in Doppelfunktion tätig

Mainz/München · Der Druck auf den ADAC wächst. Das ZDF berichtet von hochrangigen ADAC-Mandatsträgern, die im Verein mehrere Funktionen innehaben sollen.

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Foto: dpa, Arno Burgi

Beim ADAC sind hochrangige Mandatsträger einem Medienbericht zufolge neben ihrem Ehrenamt auch geschäftlich für den Verein tätig geworden. Wie das ZDF-Magazin "Frontal 21" am Dienstag berichtete, ist der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, mit seiner Kanzlei zugleich ADAC-Vertragsanwalt. Er sei Ansprechpartner für ADAC-Mitglieder, falls es etwa zu Streit nach einem Unfall kommt. Auch drei regionale Funktionäre sind laut Bericht als Vertragsanwälte tätig.

"Nach dem Kenntnisstand der Zentrale gibt es keinen einzigen Fall, in dem ein Rechtsanwalt aufgrund seines Ehrenamtes beim ADAC e.V. zum Vertragsanwalt ernannt worden ist", teilte der ADAC dazu mit. "Alle Vorstände, Vorsitzenden, Präsidiumsmitglieder im ADAC, die Vertragsanwalt sind, waren lange vor ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit Vertragsanwälte." Der Vorstand des Regionalclubs entscheide, wer Vertragsanwalt werde. "Ausschlaggebend ist dabei der regionale Bedarf zur Bestellung eines Vertragsanwalts und die Lage. Kein Mitglied soll einen übermäßig langen Anfahrtsweg zum nächsten Vertragsanwalt haben."

Laut "Frontal 21" sind die drei Mitglieder des ADAC-Verwaltungsrates Wolfgang Becker (Vorsitzender des ADAC Weser-Ems), Matthias Feltz (Vorsitzender des ADAC Hessen-Thüringen) und Dieter W. Roßkopf (Vorsitzender des ADAC Württemberg auch als ADAC-Vertragsanwälte tätig. ADAC-Verwaltungsratsmitglied Günther Bolich, Vorsitzender des ADAC Nordbaden, habe als Lampenhersteller am Autoclub verdient. Er habe die eigene ADAC-Residenz in Karlsruhe mit Leuchten ausgestattet. Dazu äußerte sich der ADAC nicht.

Der ZDF-Beitrag zitiert Unternehmensberater Klaus Kocks, Ex-Sprecher des VW-Konzerns, der die Doppelfunktion der ADAC-Funktionäre als "Paradebeispiel für Vetternwirtschaft im Selbstbedienungsladen ADAC" geißelt. Der Korruptionsfahnder Wolfgang J. Schaupensteiner hielt laut ZDF die Vermischung von Ehrenamt und privaten Geschäften für eine "unzulässige Interessenkollision".

(dpa)
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