Baujahr 1996 Citroen Xantia Break 2.0

Citroen Xantia Break 2.0 / Baujahr 1996

Citroen Xantia Break 2.0 / Baujahr 1996

In den Kombimarkt kommt Bewegung. Der Trend geht zu Lasteträgern in jeder Baureihe. So brachte Citroen nach ZX und XM auch zum Xantia einen Break. Wir fuhren ihn als 2-l in VSX-Ausstattung.

Ausstattung

Bei der VSX-Version gehören zum Serienstandard Fahrer-Airbag Servolenkung, fernbediente Zentralverriegelung, ABS, Lenkrad und Fahrersitz-Höhenverstellung, Fensterheber- und Außenspiegel-Elektrik, Nebelscheinwerfer, Metallic-Lack, das Hydractiv-Fahrwerk und Leichtmetall Räder. Wer mit der SX-Ausstattung auf die letzten fünf Positionen verzichtet, spart gut 3.000 DM; das Hydractiv-Fahrwerk läßt sich dann für 1.500 DM Aufpreis ordern. Sinnvolle Extras: Trennetz (350 DM), elektrisches Schiebedach (1.380) oder Klimaautomatik (3.375). Der Testwagen war einwandfrei verarbeitet.

Fahrleistung

Den Kombi bietet Citroen mit 1,8 und 2-l-Benzinern (Saug- und Turboversion) sowie mit dem laufruhigen 1,9-l-Turbodiesel an. Der Testwagen hatte den 2-l-Einspritzer, der 132 PS (97 kW) bei 5.500 U/min leistet. Er tut das mit guter Laufkultur, hat Biß freilich nur bei höheren Drehzahlen, denn seine 183 Nm Drehmoment liegen erst bei 4.200 Touren an. Die mäßige Durchzugekraft wurde mit einer sehr kurzen (4,16) Antriebsübersetzung kaschiert was relativ hohe Drehzahlen im Autobahnbetrieb bringt und dem Verbrauch nicht dient. Den Spurt auf Tempo 100 erledigt der Xantia Break in gut 11 sek und erreicht 200 km/h Spitze.

Fahrverhalten

Mit dem Hydractiv-Fahrwerk läuft auch der Kombi makellos geradeaus, bietet in Kurven fast neutrales Eigenlenkverhalten, steckt im Grenzbereich, wo er über die Vorderräder fronttrieblertypisch zu untersteuern beginnt, Lastwechsel reaktionslos weg. Dieses sehr sichere Fahrverhalten ändert sich auch bei Zuladung nicht, lediglich die beträchtliche Querneigung beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl. Die exakte und leichtgängige Servolenkung trägt ihren Teil zur Handlichkeit bei, gegen den unzeitgemäßen Wendekreis von 12 m ist sie machtlos. Die Vier-Scheiben-ABS-Bremsanlage verzögert wirkungsvoll und ist standfest.

Karosserie

Selten tritt ein Kombi so elegant auf. Nichts an diesem Heck wirkt "angesetzt", vor allem die 22 cm Mehrlänge (bei unverändertem Radstand von 2,74 m) tun der gestreckten (Dach-)Linie gut. Innen blieben die Platzverhältnisse auch im Fond großzügig wie bei der Limousine. Für 608 kg erlaubte Zuladung faßt das variable Gepäckabteil 512- 1.690 l, es ist völlig glattflächig, verdaut bis zu 1,85 m lange Gegenstände und hat eine bis auf die Stoßstange herabreichende, 1,11 m breite und 78 cm hohe Ladeöffnung. Auch an 6 Verzurrösen wurde gedacht. Größter Vorteil dieses Laderaums: Dank des Hydractiv-Fahrwerks (mit automatischer Niveauregulierung und verstellbarer Dämpferhärte) fehlen die bei vielen Kombis in die Ladefläche ragenden Federdome. Unverständlich: Obwohl der Xantia drei Jahre auf dem Markt ist, fehlt noch immer ein Beifahrer-Airbag.

Komfort

Auch der Kombi beeindruckt mit in dieser Klasse mustergültigem Federungskomfort: Selbst bei voller Zuladung gleitet das Auto fast erschütterungsfrei über alle Fahrbahn-Unebenheiten, bietet auf Kopfstein-Pflaster weiches Abrollen. Diesem Komfort entsprechen inzwischen auch die Sitze mit längeren Auflagen. Umständlich, aber sehr diebstahlsicher ist die Wegfahrsperre mit vor jedem Starten einzugebendem Code. Die Belüftung ist ein bißchen schwachbrüstig, die Schaltung aber exakt und leichtgängig. Die Windgeräusche sind gering, der Motor wird nur selten laut.

Wirtschaftlichkeit

Anders als Volvo Ford und Renault hat sich Citroen nicht zur Ein-Preis-Politik für Limousine und Kombi entschließen können, fordert für den Break 1000 DM mehr. Als 2-l-VSX kostet er 43.800 DM (1.8 SX = 34 850, 1.9 TD SX = 37 925). Für die Klasse ist das dennoch angemessen: Der Renault Laguna 16VRXE ist nur 1.100, der Ford Mondeo 2.0 16V als Ghia 870, ein VW Passat Variant 2.0 GT 700 DM billiger (alle ohne Niveauregulierung); der Volvo 850 kostet 2.600, der Audi A6 2.0 fast 7.000 DM mehr, die Preise für den 5er-Touring von BMW und das T-Modell der Mercedes-C-Klasse bleiben abzuwarten. Der Durchschnittsverbrauch des Testwagens lag mit 10,3 l/100 km an der Grenze des Zeitgemäßen. Jahressteuer = 264 DM, Vollkasko - Typklasse 19, Teilkasko = 28. Beim Wiederverkauf sind Abstriche zu erwarten.

Fazit

Komfort + Raum = Xantia Break: die Formel überzeugt.

Bewertung

Karosserie: +
Fahrleistung: +
Fahrverhalten: 0
Komfort/Bedienung: ++
Ausstattung: +
Wirtschaftlichkeit: -

(rp)
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