Höhere Download-Geschwindigkeiten Was leistet der Daten-Turbo LTE im iPhone?

Berlin · Das neue iPhone 5 ist da und in Deutschland funkt es nur im Netz der Telekom mit Maximalgeschwindigkeit. Der superschnelle Datenübertragungsstandard LTE, den das iPhone beherrscht, funktioniere hierzulande zudem nur in 60 Städten.

In diesen Städten funktioniert LTE
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Foto: dpa, Jens Büttner

Der langsame Aufbau von Webseiten auf Smartphone und Tablet soll mit der Datenfunk-Technik LTE endgültig der Vergangenheit angehören. Denn LTE (Long-Term Evolution) verspricht Download-Geschwindigkeiten bis 100 MBit pro Sekunde.

Zum Vergleich: Die einfachen DSL-Leitungen im Festnetz fangen bei 1 MBit/Sekunde an. Allerdings dürfte die Geschwindigkeit in mobilen Netzen in der Praxis oft niedriger sein, denn sie hängt auch davon ab, wie stark die Funkzellen ausgelastet sind.

Telekom sind die Einzigen

Die Telekom habe als einziger der vier Mobilfunkbetreiber die Datenturbo-Technik auf der Frequenz von 1800 Megahertz ausgebaut, auf der auch das iPhone arbeite, sagte ein Telekomvertreter.

Sprecher von Vodafone und o2 bestätigten die Angaben. In deren Netzen werde das neue iPhone problemlos arbeiten, allerdings nicht mit LTE-Geschwindigkeit, da sie andere Frequenzen nutzten. Handynutzer können über LTE wesentlich schneller Webseiten herunterladen und HD-Videos ruckelfrei schauen.

In 61 Städten Funknetz

Die Telekom hat nach Aussagen des Sprechers in 61 Städten ihr Funknetz im 1800-Megahertz-Bereich auf LTE aufgerüstet - bis Jahresende sollen es 100 werden.

Dafür bittet die Telekom ihre Kunden extra zur Kasse - wer mit Höchstgeschwindigkeit von unterwegs surfen will, muss nicht nur einen der üblichen Laufzeitverträge haben, sondern auch noch 10 Euro im Monat zusätzlich berappen.

Nur E-Plus mit Berechtigung

Nachziehen können die Telekom-Rivalen nicht so einfach. Die Mobilfunkfrequenzen waren vor zwei Jahren von der Bundesnetzagentur versteigert worden. Neben der Telekom deckte sich lediglich E-Plus mit den Frequenzen ein, die nun das neue iPhone für LTE nutzt.

Ein eigenes LTE-Netz hat E-Plus jedoch nicht aufgebaut. Eine andere Möglichkeit ist, das Apple einen neuen Chipsatz im iPhone verbaut, der zusätzliche LTE-Frequenzen unterstützt. Ob und wann das der Fall sein wird, ist nicht absehbar - Apple lässt sich bei der Entwicklung von neuen Geräten nicht über die Schulter schauen.

LTE nicht gleich LTE

Als Problem zeichnet sich allerdings ab, dass LTE nicht gleich LTE ist: Allein in Deutschland werden drei verschiedene Frequenzen benutzt: 800, 1800 und 2600 MHz. In Nordamerika sind es ganz andere Frequenzen, weswegen hierzulande die aktuelle iPad-Generation nicht auf die LTE-Netze zugreifen kann.

Außerdem sind die LTE-Netze erst im Aufbau. Vodafone etwa verspricht eine bundesweite Abdeckung mit der vierten Mobilfunk-Generation bis Frühjahr 2015. Die Deutsche Telekom will bis Jahresende 100 Städte mit LTE versorgt haben.

(dpa/rtr)
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