Internetriese stellt Transparenzbericht vor Behörden wollen vermehrt Google-Nutzerdaten

Washington · Die Anfragen staatlicher Stellen zur Herausgabe von Nutzerdaten beim Internetriesen Google haben nach Angaben des Unternehmens dramatisch zugenommen.

Das Google-Imperium
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In den vergangenen fünf Jahren seien die Anfragen von US-Behörden um 250 Prozent gestiegen, teilte der Konzern am Montag (Ortszeit) anlässlich der Vorstellung seines aktuellen Transparenzberichts mit. International nahmen die Aufforderungen demnach im selben Zeitraum um 150 Prozent zu.

Allein im zweiten Halbjahr 2013 erhielt der Konzern nach eigenen Angaben mehr als 31.500 Aufforderungen zur Herausgabe von Kundendaten. Davon betroffen gewesen seien rund 48.000 Google-Konten.

Der Transparenzbericht spiegelt dabei nur die Anfragen von Strafverfolgungsbehörden oder nach entsprechenden richterlichen Beschlüssen wider. Konkrete Angaben zu Anfragen von Geheimdiensten darf der Konzern nicht machen. Google forderte Reformen für mehr Transparenz, die das Vertrauen der Bürger sowohl in Regierungen als auch in die Technik stärkten.

Apple-Chef distanziert sich vom Datensammeln

Apple-Chef Tim Cook hat derweil erneut versichert, dass sein Unternehmen Nutzer-Daten vor dem Zugriff von Geheimdiensten schütze. So seien die Kurznachrichten im Chatdienst iMessage verschlüsselt, und der Konzern habe dazu keinen Zugang. Auch wenn die Regierung sie lesen wollte, könne Apple sie nicht aushändigen, sagte Cook in einem am Montag ausgestrahlten TV-Interview.

"Wenn wir einen neuen Dienst entwerfen, versuchen wir, keine Daten zu sammeln", sagte Cook. Apple mache sein Geld mit dem Verkauf von Geräten. "Unser Geschäft beruht nicht darauf, Informationen über Sie zu haben. Sie sind nicht unser Produkt", sagte Cook an die Kunden gerichtet.

Zugleich platzierte er einen Seitenhieb gegen Rivalen wie Google, ohne diese beim Namen zu nennen. Nutzer sollten sich fragen, wie ein Unternehmen Geld verdiene. "Und wenn sie das Geld vor allem machen, indem sie Brocken persönlicher Daten sammeln, denke ich, dass Sie ein Recht haben, besorgt zu sein." Cook bekräftigte, Gerüchte über Hintertüren für Geheimdienste seien unwahr.

(DEU)
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