Aktie hat 20 Prozent an Wert verloren Fünf Gründe für Apples Sinkflug

Düsseldorf · Seit Ende September hat die Apple-Aktie massiv an Wert verloren. Der Kurs des weltweit wertvollsten Unternehmens büßte rund 20 Prozent ein und sackte von ehemals 705 Dollar auf 546 Dollar. Gründe für den Kursrutsch gibt es viele. Einer ist hausgemacht.

Das ist das iPad mini
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Lange kannte die Richtung der Apple-Aktie nur eine Richtung: nach oben. Seit dem 21. September aber machen sich in den Gesichtern der Anleger immer mehr Sorgenfalten breit. Die Aktie des iPad- und iPhone-Herstellers befindet sich im Sinkflug.

Wurde ein Papier im September noch mit knapp über 700 Dollar an der New York Stock Exchange gehandelt, sind es aktuell nur noch 558 Dollar — ein Verlust von rund 140 Dollar oder rund 20 Prozent. Gründe für den Kursrutsch gibt es viele.

Umkämpfter Tablet-Markt - Apple hat mit seinem iPad den Tablet-Markt zu einem boomenden Geschäft gemacht. Doch die Konkurrenz holt kräftig auf. Ein relativ schwaches Quartal hat sich Apple aber auch selbst zuzuschreiben: Viele Kunden hatten erst einmal auf das neue iPad mini gewartet. Vor allem Android-Geräte von Samsung holten kräftig auf und drückten den Absatz von Marktführer Apple.

Samsung vervielfachte seinen Absatz und legte um 325 Prozent zu. Damit kommt das Unternehmen nun auf einen Marktanteil von 18,4 Prozent. Der Tablet-Pionier und iPad-Hersteller steht mit einem Marktanteil von 50,4 Prozent zwar weiter an der Spitze, büßte im Jahresvergleich (drittes Quartal 2011 noch 59,7 Prozent) jedoch deutlich ein.

"Nach einem sehr starken zweiten Quartal verlangsamte sich das Wachstum bei Apple sowohl bei den Konsumenten als auch bei den Geschäftskunden", sagte Tom Mainelli von IDC.

iPhone 5-Produktion - Apple hat Probleme bei der Produktion und Auslieferung seines neuen iPhones. Die große Nachfrage nach dem iPhone 5 lässt den taiwanischen Apple-Zulieferer Foxconn an seine Grenzen stoßen. "Wir können Apples Aufträge nicht erfüllen", sagte Foxconn-Gründer Terry Gou.

Sein Unternehmen werde der hohen Nachfrage mit seinen Lieferungen nicht gerecht. Gou machte für die Verzögerungen aber auch das Design des iPhone 5 verantwortlich, das den Zusammenbau der Multimediahandys erschwere.

Obama-Wahlsieg - Einen Tag nach der US-Präsidentenwahl haben die New Yorker Börsen die größten Verluste des Jahres verzeichnet. Der Dow-Jones-Index für 30 führende Industriewerte verlor am Mittwoch in New York 313 Punkte und lag bei 12.933 Zählern. Der umfassendere Index Standard & Poor's 500 verlor 34 Punkte auf 1395. Der technologielastige Nasdaq-Index fiel um 75 Punkte auf 2937 Zähler.

Der Kursrutsch in den USA machte auch vor dem wertvollsten Unternehmen der Welt nicht Halt. Die Apple-Aktie verlor am Mittwoch 3,5 Prozent auf 559,86 Dollar und büßte damit seit ihrem Höchststand am 21. September bei 705,07 Dollar mehr als 20 Prozent an Wert ein.

"Fiscal Cliff" - Anleger zeigten sich am Mittwoch zwar grundsätzlich erleichtert über den eindeutigen Wahlausgang, konzentrierten sich aber umgehend auf die am Jahresanfang drohende "Fiskalklippe" in Form automatischer Steuererhöhungen und Einsparungen, die die wirtschaftliche Erholung ersticken könnten. Dementsprechend verhalten reagierte die Börse.

Schadenszahlungen - Apple soll der kleinen Firma VirnetX nach einem Gerichtsbeschluss 368,2 Millionen Dollar (303 Mio Euro) für Patentverletzungen zahlen. Auch das drückte auf die Stimmung an der Börse.

In dem Fall ging es vor allem Technologien für die sichere Online-Verbindung (VPN) bei Apples Videotelefonie-Dienst Facetime. Die geschworenen stellten eine Verletzung von vier VirnetX-Patenten auf breiter Front fest, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht.

(rpo/nbe/felt)
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