Studie Weniger förderbares Öl weltweit

Hannover (RPO). Die weltweit förderbaren Ölreserven sind im vergangenen Jahr erstmals gesunken. Das geht aus einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffen hervor. Ab 2020 könnte es Lücken in der Versorgung geben.

2007: Welche Länder das meiste Erdöl fördern
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Foto: AFP

Auch in diesem Jahr hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffen (BGR) eine Studie zu den "Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen" durchgeführt. Die am Donnerstag in Hannover veröffentlichte Studie beziffert die weltweit wirtschaftlich zu fördernden Ölreserven für Ende 2007 auf 163,5 Milliarden Tonnen. Ende 2006 war es 163,7 Milliarden Tonnen. Etwa ab dem Jahr 2020 erwarten die Experten eine Versorgungslücke beim Öl.

Die Stagnation der wirtschaftlich förderbaren Reserven sei "ein Novum", sagte BGR-Energieexperte Hilmar Rempel. In der Vergangenheit hätten die jährlichen BGR-Studien stets einen Zuwachs konstatiert. Das Wachstum der Reserven sei zuletzt vor allem auf neue Technologien zur besseren Ausbeutung von Ölfeldern zurückgegangen. Große neue Felder seien in den vergangenen Jahren kaum noch entdeckt worden.

Auch Ölförderung leicht rückläufig

Auch die Welterdölförderung ging im vergangenen Jahr leicht auf 3,88 Milliarden Tonnen zurück. 2006 waren es noch 3,92 Milliarden. Es handele sich um den ersten Rückgang seit Jahren, sagte Rempel.

Die BGR erwartet auch in neuen Studie, dass in etwa zwölf Jahren die Hälfte allen förderbaren Öls aus der Erde gepumpt ist. Bis dahin könne der weltweite Verbrauch noch leicht steigen, anschließend werde er nach und nach sinken, sagte Studienautor Rempel. Immer höhere Investitionen dürften notwendig sein, um das Förderniveau aufrecht zu erhalten. Daher sei etwa ab dem Jahr 2020 mit einem Rückgang der weltweiten Ölförderung und mit einer Versorgungslücke zu rechnen, die andere Energieträger ausgleichen müssten.

"Beim Öl steht die Ampel auf Gelb"

Auch BGR-Präsident Hans-Joachim Kümpel warnte vor einer mittelfristig drohenden Ölknappheit. "Erdöl wird der erste Energierohstoff sein, bei dem eine echte Verknappung durch die Endlichkeit der Ressource spürbar wird", sagte er. Beim Erdöl stehe die Ampel auf Gelb. Daher sei es notwendig insgesamt mit Energie sparsamer umzugehen und zugleich Alternativen zum Öl zusuchen. Solche Alternativen seien die Geothermie, die Sonnenenergie und die Wasserkraft.

(ap)
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