City BKK ab 1. Juli offiziell dicht Die Versichertenkarte gilt weiter

(RP). Versicherte der Pleite-Krankenkasse City BKK werden auch nach der offiziellen Schließung der Kasse ab dem 1. Juli mit ihrer alten Chipkarte weiter beim Arzt behandelt. Dies erklärten Vertreter des GKV-Spitzenverbandes und der City BKK. Eine solche Brückenlösung war notwendig geworden, weil rund 49.000 Versicherte der ursprünglich 185.000 Versicherten noch nicht in eine neue Kasse gewechselt sind.

City BKK ab 1. Juli offiziell dicht: Die Versichertenkarte gilt weiter
Foto: ddp, ddp

Die Noch-Mitglieder können bis einschließlich 14. Juli selbst eine andere Kasse wählen. Bei freiwillig Versicherten gilt die Frist sogar bis zum 30. September. Wer sich bis dahin nicht einen neuen Versicherer gesucht hat, wird je nach Lebenslage von seinem Arbeitgeber, dem Rententräger oder der Arbeitsagentur bei einer anderen Kasse angemeldet.

"Niemand muss Angst haben, dass seine Rechnungen nicht bezahlt werden", sagte gestern die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, an die Adresse von Ärzten, Apothekern, Kliniken und anderen Leistungserbringern. Sie forderte zugleich eine gesetzliche Änderung, wonach bei möglichen künftigen Kassen-Pleiten die Fristen für einen Kassenwechsel mit der Schließung einer Kasse enden.

Bis zum 30. September muss nun der GKV-Spitzenverband für die anfallenden Arztrechnungen der BKK-Versicherten geradestehen. Das operative Geschäft werden die Mitarbeiter der geschlossenen City BKK weiter führen. Sie prüfen die Rechnungen und Anträge von Leistungserbringern und Versicherten. Bezahlt werden sollen die Außenstände mit dem Geld des Spitzenverbandes, das der wiederum über einen Bankkredit zur Verfügung stellt.

Nach diesem Prinzip werden auch die aktuellen Außenstände der zahlungsunfähige City BKK beglichen. Die Schließungskosten der Betriebskrankenkasse belaufen sich auf rund 150 bis 160 Millionen Euro. Der GKV-Spitzverband stellt Kredite in Höhe von rund 63 Millionen Euro zur Verfügung.

(RP)
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