700 Bestellungen bei Boeing Airbus rechnet für 2006 mit 500 Aufträgen

Farnborough (rpo). In diesem Jahr ist Airbus schon arg gebeutelt worden. Dennoch rechnet der deutsch-französische Flugzeugbauer mit 500 festen Bestellungen. Damit hätte der amerikanische Konkurrent Boeing die Nase vorn: Die Amerikaner rechnen mit 700 Orders.

Der Jungfernflug des neuen Boeing Dreamliner
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"Ich denke, dass Airbus das Jahr mit mehr als 500 Aufträgen beenden wird", sagte der Vertriebsdirektor des Flugzeugherstellers, John Leahy, der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag am Rande der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough. Insgesamt werden sich der europäische Konzern und Boeing nach Einschätzung von Leahy Aufträge für "etwa 1200 Maschinen" teilen. Der US-Erzrivale hätte demnach mit 700 Orders in diesem Jahr die Nase vorn.

In den ersten sechs Monaten des Jahres konnte Airbus mit 117 neuen Festbestellungen vier Mal weniger Aufträge an Land ziehen als Boeing. Airbus sei jedoch "dabei, das Vertrauen wiederherzustellen", sagte Leahy der AFP zur Krise durch die Verzögerungen bei der Fertigung des Riesen-Jets A380 und bei der Entwicklung der Langstreckenflugzeuge A350. "Die Bestellungen sprechen Bände." In Farnborough habe es bereits 94 Festaufträge und Kaufabsichten mit einem Airbus-Katalogwert von 8,3 Milliarden Dollar gegeben. "Ich hoffe, bei der Messe auf mehr als hundert Bestellungen zu kommen", fügte er hinzu. Das wichtigste Branchentreffen des Jahres dauert noch bis Sonntag.

Auf den neu konzipierten A350, der am Montag in Farnborough vorgestellt worden war, habe es "sehr positive" Reaktionen der Kunden gegeben, sagte Leahy. Einige würden allerdings wohl den höheren Preis nicht gutheißen, der nun verglichen mit ersten Planungen anfalle. Der einflussreiche Chef der US-Leasingfirma ILFC, Steve Udvar-Hazy, einer der größten Kritiker des alten A350-Programms, habe ihm gesagt, mit der neuen Version habe Airbus "die Goldmedaille zurückgewonnen", sagte Leahy. In zwei Wochen werde er mit Udvar-Hazy über neue Bestellungen reden. Die ILFC bestellte bislang 16 A350.

Beim Riesen-Airbus A380 warteten die Fluggesellschaften zwar "nervös" auf den neuen Lieferkalender, den Airbus-Chef Christian Streiff im September vorlegen soll, sagte Leahy der AFP weiter. Parallel dazu stehe er selbst aber bereits in Diskussionen über neue Bestellungen. Allgemein verzeichne die Branche gute Auslastungen und kräftige Umsätze.

(afp2)
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