Anleger gehen auf Nummer sicher Dax baut Verluste vom Vortag aus

Frankfurt/Main (RPO). Schlechte Konjunkturdaten aus den USA haben den Anlegern an den Aktienmärkten weltweit den Tag vermiest. Der US-Leitindex Dow Jones drehte ins Minus, die asiatischen Indizes zeigten bei Handelsschluss ebenfalls nach unten. In Deutschland weitete der Leitindex Dax seine Verluste vom Vortag aus und schloss die Woche mit minus 0,73 Prozent auf 6.070,60 Punkte. Der MDax verlor 0,84 Prozent auf 8.163,98 Zähler, der TecDax sackte um 0,87 Prozent auf 751,71 Punkte ab.

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Foto: ddp

US-Statistiker hatten ihre optimistischen Wachstumsschätzungen am Donnerstag nach unten korrigiert. Nach der nunmehr dritten Berechnung legte die US-Wirtschaft im ersten Quartal nicht wie bislang angenommen um 3,0 Prozent zu, sondern nur um 2,7 Prozent.

Verlierer des Tages waren im Dax vor allem Autobauer. Allen voran der Stuttgarter Daimler-Konzern: Die Papiere des Sportwagenherstellers verloren 3,3 Prozent. Ebenfalls schlecht schnitten VW ab: der Kurs brach um 2,8 Prozent ein. MAN schwächelten mit minus 2,7 Prozent, gefolgt von BMW mit minus 2,4 Prozent.

Gefragt waren indes Commerzbank. Die Papiere des Frankfurter Kreditinstituts legten um knapp 2 Prozent zu. Deutsche Telekom kletterten um 1,7 Prozent nach oben, Beiersdorf machten einen leichten Sprung von 1,4 Prozent.

Aktienmärkte weltweit im Minus

Misstrauen herrschte am Freitag auch in Frankreich. In Paris verlor der Leitindex CAC-40 zeitweise 0,6 Prozent auf 3.532,51 Zähler. In London drehte der wichtigste Index FTSE 100 nach einem positiven Start ins Minus und sank bis zum späten Nachmittag um 1,23 Prozent auf 5.037,87 Punkte. In Japan fiel der Nikkei um 1,9 Prozent, der chinesische Hang-Seng-Index brach um 0,2 Prozent ein.

US-Konjunktur veliert an Schwung

Schwache Konjunkturdaten haben die Anleger an den New Yorker Aktienmärkten am Freitag erneut verunsichert. Die US-Wirtschaft verlor zum Jahresstart unerwartet deutlich an Schwung. Dies schürte einmal mehr Sorgen über die Kraft der Erholung. Da half zunächst auch nur wenig, dass sich das Vertrauen der US-Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes leicht besserte. Lichtblicke kamen von Bankenwerten, die positiv auf das Ende des Tauziehens um die Finanzmarktreform reagierten.

Der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte fiel im Mittagshandel um 0,4 Prozent auf 10.115 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index rutschte 0,1 Prozent ab auf 1072 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq tendierte nahezu unverändert auf 2216 Punkten. In Frankfurt verabschiedete sich der Dax 0,7 Prozent tiefer auf 6070 Stellen ins Wochenende.

Die ganze Woche über schlugen den Investoren enttäuschende Konjunkturdaten auf den Magen. Zum Wochenausklang kam nun hinzu, dass das Wachstum der US-Wirtschaft im ersten Quartal aufs Jahr hochgerechnet mit 2,7 Prozent geringer als erwartet ausfiel. Dies unterstreiche die negativen Erwartungen der vergangenen Wochen und veranlasse die Anleger dazu, ihre Wachstums- und Gewinnerwartung beschleunigt nach unten zu revidieren, sagte Subodh Kumar, Chef einer Anlagestrategie-Firma in Toronto.

(APD/RTR/awei)
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