MSV Duisburg besiegt Aachen im Montagsspiel mit 2:1 Ahanfouf erneut Kandidat für "Tor des Monats"

Duisburg (rpo). Nach dem sehenswerten Seitfallzieher, der zum 2:1 für den MSV Duisburg führte, darf der Torschütze Abdelaziz Ahanfouf von einem ungewöhnlichen Double träumen: Vor weniger als drei Monaten erzielte er das Tor des Monats Dezember; nun gehört er sicher wieder zum engeren Kreis der Kandidaten.

"Das haben wir als kleine Kinder immer im Sandkasten geübt. Und wenn man das einmal im Blut hat, kriegt man es nicht mehr raus", meinte der 26-Jährige schmunzelnd: "Ich versuche das öfter. Aber dass mir das in zweieinhalb Monaten zwei Mal gelingt, ist schon unglaublich."

Mit seiner artistischen Einlage unmittelbar nach der Halbzeitpause leitete Ahanfouf nicht nur die Wende vor 8570 Zuschauern im Wedaustadion ein, sondern war danach auch Gesprächsthema Nummer eins. Sogar Aachens Coach Jörg Berger musste neidlos von einem "sensationellen Tor" sprechen. Und auch MSV-Trainer Norbert Meier war voll des Lobes über seinen Schützling: "Das war überragend gemacht. Es ist wichtig, dass man Spieler hat, die aus dem Nichts ein Tor machen. Aber glauben sie mir, er kann auch einfache Tore schießen."

Vom Problemkind zum Perspektivspieler

Bei seinem Wechsel im Sommer vom Regionalligisten Dynamo Dresden an die Wedau hatte Meier den heutigen Leistungsträger noch als "Perspektivspieler" bezeichnet, galt Ahanfouf nach bereits fünf Stationen seit Beginn der Profi-Karriere doch als Problemkind. Heute scheint das Misstrauen eher umgekehrt vorhanden zu sein. Zwar bescheinigte der Torschütze seinem Coach "gute Arbeit", erklärte aber nach der Kritik der letzten Wochen vielsagend: "Ich hoffe, dass wir zumindest bis Saisonende mit Norbert Meier weitermachen können."

Ob der Blick beim als Aufstiegskandidaten gestarteten MSV angesichts von sechs Punkten Rückstand auf die Aufstiegsplätze und sechs Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge nun nach oben oder unten geht, wusste nach dem Sieg, den der in der Winterpause an die Wedau gewechselte Thomas Baelum sicherstellte (56.), indes keiner. "In dieser verrückten Liga muss man den Blick nach beiden Seiten richten", meinte Meier und Ahanfouf ergänzte: "Ich denke nicht mehr an den Aufstieg. Aber wenn wir so weiterspielen, können wir in ein paar Wochen vielleicht wieder daran denken."

Katzenjammer bei Aachen

Katzenjammer herrschte dagegen bei den Aachenern. Die Alemannen, die sich vor der Winterpause sowie mit dem Pokal-Coup gegen Bayern München (2:1) viele Sympathien erspielt hatten, sind mit nur vier Punkten aus sechs Spielen schlechteste Rückrunden-Mannschaft der Liga. Stürmer Erik Meijer wusste sich demnach trotz nur drei Zählern Rückstand auf Platz drei nur mit Galgenhumor zu helfen: "Vielleicht war der Druck zu groß. Aber jetzt sind wir ja wieder im Tabellen-Mittelfeld, da ist der Druck weg."

Auch Torschütze Karlheinz Pflipsen war nach der verspielten Führung eine Woche vor dem Pokal-Halbfinale gegen seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach angefressen. "Das war nicht das erste Mal, dass wir eine Führung hergeschenkt haben", meinte der einmalige Nationalspieler: "Wenn wir das nicht abstellen, haben wir da oben nichts zu suchen." Dem konnte auch Berger nicht widersprechen: "Wir haben alles getan, um Duisburg aufzubauen. Es ist zwar noch alles möglich, aber ich habe immer gesagt, dass wir noch keine Spitzenmannschaft sind."

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