DFB enthält sich Kongress besetzt Kommissionen neu

Die Ablösung der beiden Chef-Ethiker des Weltverbandes Fifa ist ohne Zustimmung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ratifiziert worden. Der Fifa-Kongress stimmte am Donnerstag mit großer Mehrheit für die vom Fifa-Council vorgeschlagenen Kandidaten, zu denen der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert (München) und der Schweizer Chefermittler Cornel Borbely nicht mehr gehörten. Die beiden hatten am Dienstagabend von ihrer Ausbootung erfahren.

Die Vorsitzenden der Fifa-Kommissionen
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Foto: rtr, HM

Die Fifa-Delegierten stimmten im Kongresszentrum von Bahrains Hauptstadt Manama nicht über jeden einzelnen Kandidaten, sondern für jede Kommission en bloc ab. Der DFB enthielt sich beim Votum für die Ethikkommission, aber jeweils 97 Prozent der Fifa-Verbände winkten die Kandidaten für die ermittelnde und rechtsprechende Kammer durch.

DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte schon während der Council-Sitzung für den Verbleib von Eckert und Borbely plädiert. Die Kandidaten-Liste war dann aber einstimmig abgesegnet worden.

"Es wurde nicht abgestimmt über die Absetzung von Cornel Borbely und Hans-Joachim Eckert. Fifa-Präsident Gianni Infantino hat eine Liste mit allen Neubesetzungen vorgestellt", sagte Grindel im ZDF-Morgenmagazin: "Es wäre unfair und nicht respektvoll gewesen, gegen die anderen Persönlichkeiten zu stimmen, nur weil ich gegen die Ablösung von Borbely und Eckert war."

Grindel sei "gegen das Verfahren und gegen die Ablösung" gewesen: "Ich habe mich eindeutig im Council positioniert - das kann jeder meiner Kollegen bestätigen", sagte der frühere Bundestagsabgeordnete: "Ich habe vor der Entscheidung gesagt, dass es ein schlechtes Signal wäre — und das gilt auch danach noch. Die Reaktionen mit Blick auf das Ansehen der Fifa bestätigen meine Meinung."

Aus Deutschland rückt derweil DFB-Vizepräsident Rainer Koch in die Governance-Kommission der Fifa auf. Dieser hätte ursprünglich Grindel angehören sollen, die Wahl ins Fifa-Council und Uefa-Exekutivkomitee machte das aber unmöglich.

(sid)
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