Mammut-WM mit 48 Teams Aufgeblähter Modus mit Gähn-Garantie
Meinung · Die Fifa hat die Mammut-WM beschlossen. Ab 2026 treten damit 48 statt der bisherigen 32 Teams an. Dabei geht es nicht um den Sport, sondern nur ums Geld.
Denn 16 Gruppen mit je drei Teams, aus denen dann auch nur eines ausscheidet und jeweils zwei Mannschaften in ein Sechzehntelfinale einziehen, garantieren einen aufgeblähten Modus zum Gähnen. Die aufgestockte EM im vergangenen Sommer gab darauf ja bereits einen Vorgeschmack. Die großen Nationen müssen ein Ausscheiden kaum fürchten, gehen locker ins Turnier und finden deshalb vielleicht nie zur Top-Form. Die Qualität der Spiele wird gnadenlos verwässert.
Unter dem Deckmantel, den vermeintlich kleineren Fußballnationen das Erlebnis Weltmeisterschaft zu ermöglichen, scheffelt der durch Skandale erschütterte Weltverband reichlich neues Geld. Über 600 Millionen Euro soll die Mammut-WM - vertraulichen Papieren zufolge - in die leerer gewordenen Fifa-Kassen spülen. Und nur darum geht es der neuen Fifa-Führung um Gianni Infantino wirklich. Die Macht hatte sich der neue Fifa-Boss durch das Versprechen an die kleinen Verbände, auch mal an der großen WM teilnehmen zu dürfen, besorgt. Nun hat er geliefert.
Dass kleine Fußball-Nationen bisher keine Chance auf das Erreichen der WM hatten, ist ohnehin falsch. Durch die Qualifikation hat jeder der 211 Verbände die gleiche Möglichkeit, das Turnier zu erreichen. Es gab immer Exoten und Überraschungsnationen, die das Turnier bereichert haben. Honduras, Angola oder Trinidad&Tobago lassen grüßen.
Durch den Beschluss entfernt sich die Fifa weiter von den Fußballfans, die sich in weiten Teilen gegen die Neuerungen aussprechen. Mehr bedeutet nicht besser.