Kommentar Rehhagel liegt daneben

Düsseldorf · In der Satzung des Deutschen Fußball-Bundes steht: "Wichtigste Aufgabe des DFB ist die Ausübung des Fußballsports in Meisterschaftsspielen und Wettbewerben der Spielklassen der Regional- und Landesverbände und der Lizenzligen." Im Moment gibt er ein anderes Bild ab.

 Hertha-Trainer Otto Rehhegal zog während der Verhandlung Vergleiche mit dem Zweiten Weltkrieg.

Hertha-Trainer Otto Rehhegal zog während der Verhandlung Vergleiche mit dem Zweiten Weltkrieg.

Foto: dpa, Arne Dedert

Der DFB macht den Eindruck, als sei seine wichtigste Aufgabe, elend lange Gerichtsverhandlungen durchzuführen. Der Verband lässt beide Seiten ausführlich zu Wort kommen und prüft die Aussagen sorgfältig.

Doch das ist notwendig, auch wenn es Liga und Klubs die Planung für die nächste Spielzeit sehr schwer macht. Denn es geht ja um sehr viel: um sportliche Reputation, um Geld, um Arbeitsplätze, um Recht und Gerechtigkeit.

Dass die Berliner auf die zweifelhaften Umstände in den letzten Minuten der Relegation verweisen, ist aus ihrer Sicht verständlich. Es ist sicherlich nicht in Ordnung, wenn Zuschauer den Platz stürmen. Und es ist nachvollziehbar, dass dem einen oder anderen Spieler mulmig wird.

Doch mit ihren Vergleichen haben sie den Bogen überspannt. Dass Hertha-Trainer Otto Rehhagel das Geschehen in der Düsseldorfer Arena mit seinen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg, mit der Katastrophe im Heyselstadion und mit der Loveparade in Beziehung setzt, ist weit überzogen. 1985 starben in Brüssel 39 Menschen, in Duisburg ließen vor zwei Jahren 21 ihr Leben.

(pst)
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