Kommentar zum geplatzten Schumi-Comeback Betrogene Illusionen

Düsseldorf (RP). Es waren zwei Wochen, in denen die Formel-1-Familie eine Vorfreude auslebte, wie man sie im Sport nur selten gespürt hat. Ein 40-Jähriger stellt sich den Duellen mit Kollegen, die fast halb so alt sind. Michael Schumacher gegen den Rest der Welt.

Das Schumacher-Comeback im Zeitraffer
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Foto: AP

Das war die Show, die zögerlich gewordenen Fans zum Kauf von Eintrittskarten ermunterte, die TV-Bosse auf hohe Quoten und Werbeeinnahmen hoffen ließen, die den Rennstrecken-Besitzern ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte _ die der Königsklasse einen kräftigen Schub verpasste.

Nun aber bleibt alles beim Alten, stehen die aktuellen Fahrer weiter im Mittelpunkt und nicht ein Zurückgetretener, der nur aus Verbundenheit zu seinem alten Team aushelfen wollte. Dass Schumachers Entscheidung richtig ist, steht außer Zweifel. Auch stimmt es, dass aus seinem Umfeld stets auf die Freigabe durch die Ärzte als letztes Kriterium hingewiesen wurde.

Schade nur, dass der Rennfahrer nicht von Anfang an offen über die Schwere seiner Sturzfolgen gesprochen hat und damit Illusionen weckte und in Kauf nahm, dass diese nun betrogen wurden. Und dennoch. Sollte Schumacher in den nächsten Wochen die Nacken-Probleme in den Griff bekommen und noch ins Cockpit zurückkehren, wird man ihm wieder zujubeln und sich freuen.

Nun herrscht wieder Alltag in der Formel 1. Vor allem bei Ferrari, wo man große Erwartungen in den akribisch arbeitenden Motivator gesetzt hatte. Ein Luca Badoer ist kein Ersatz. Seine Rückkehr wird weitgehend unbeachtet bleiben.

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