Edathy und das BKA

Die frühere FDP-Bundestagsabgeordnete Gisela Piltz beschleicht das Gefühl, dass in der Edathy-Affäre fast alles möglich sei. Da hat die liberale Juristin wohl das rechte Gespür. Zu dem Untergetauchten: Er hält bar jeder Bereitschaft zur öffentlichen Selbstkritik sein Verhalten für ein legales privates Vergnügen. Dass es zu Lasten Dritter, allesamt Minderjähriger, ging, schert ihn anscheinend nicht; er dreht den Spieß um, gibt die Unschuld vom Lande und beschuldigt die Staatsanwaltschaft. Das ist sein gutes Recht; doch bleibt er eine zwielichtige Figur: aufgescheucht, angeschlagen, aggressiv.

Chronologie des Falles Edathy
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Foto: dpa, han jhe cul

Zum Bundeskriminalamt: Das bisherige polizeiliche Drei-Buchstaben-Gütesiegel BKA zeigt Kratzspuren. Zu dem erbärmlichen Eingeständnis, der gelistete Verdächtigenname Edathy sei zwei Jahre lang nicht aufgefallen, fällt einem Mark Twains Satz ein: "Man muss die Tatsachen kennen, bevor man sie verdreht." Was man in diesem ganzen ekelhaften Fall leider für wahrscheinlich halten muss, ist, dass Edathy alle Zeit der Welt gehabt hätte, den Kopf aus der Strafbarkeits-Schlinge zu ziehen.

(RP)
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