Nachruf in Düsseldorf Frühere Bezirksvertreterin Gisela Groth ist tot

Stadtbezirk 1 · Rund 40 Trauergäste begleiteten Groth jetzt auf ihrem letzten Weg auf dem Nordfriedhof, ein riesiger Strauß roter Nelken wurde auf ihrem Grab abgelegt. In der Bezirksvertretung 1 überraschte sie oft mit ihrem Detailwissen zu Religionsgemeinschaften.

 Gisela Groth ist im Alter von 72 Jahren gestorben.

Gisela Groth ist im Alter von 72 Jahren gestorben.

Foto: Romann/Karin Schimmels

Gisela Groth, langjähriges SPD-Mitglied in der Bezirksvertretung 1, ist bereits am 20. Mai im Alter von 72 Jahren verstorben. Rund 40 Trauergäste, vor allem SPD-Mitglieder, begleiteten Groth jetzt auf ihrem letzten Weg auf dem Nordfriedhof, ein riesiger Strauß roter Nelken wurde auf ihrem Grab abgelegt.

Gisela Groth kam aus einer Arbeiterfamilie, „und sie hatte ihr Herz immer am linken Fleck“, betont Bezirksbürgermeisterin Marina Spillner in ihrer Trauerrede. Als junge Drogistin trat sie in die Gewerkschaft ein und blieb 50 Jahre Verdi-Mitglied. „Die Verbesserung der Lebensgrundlagen, das Streiten für Arbeitnehmerrechte, das Eintreten für die Gleichberechtigung der Frau und gegen Fremdenhass und Rassismus führten sie vor 45 Jahren in die SPD“, erinnert sich Spillner.

Nach ihrer Anstellung beim Deutschen Roten Kreuz wurde sie rasch Betriebsrätin und musste sich mit juristischen Fragen auseinandersetzten. Das führte sie in die Arbeitsgemeinschaft der Juristinnen und Juristen der SPD, dort war sie 20 Jahre lang Mitglied des Vorstandes. Gisela Groth war zuständig für die Themen Migration, Asyl und Menschenrechte. „Sie war besonders stolz, dass sie als Nicht-Juristin dort eine wichtige Rolle spielte“, weiß Spillner.

In der Bezirksvertretung 1 war sie immer Streiterin gegen eine Sonntagsöffnung der Geschäfte und überraschte oft mit ihrem Detailwissen zu Religionsgemeinschaften. „Oder aber mit Kenntnissen aus der Botanik. Ich habe Gisela als liebenswürdig und äußerst hilfsbereit erlebt, wusste sie von Halsschmerzen, gab es Salbeitee, und gegen schmerzende Knie half die von ihr empfohlen Salbe. Ihr Humor hat manch trockene Sitzung aufgelockert, und manchmal hörte ich nach einem gelungenen politischen Schlagabtausch ein leises Kichern“, so Spillner.

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